Arginin – Funktionen

Arginin ist eine semi-essentielle Aminosäure, die eine Vielzahl von wichtigen biologischen Funktionen im Körper erfüllt. Während Arginin für Erwachsene nicht essentiell ist, da es im Körper synthetisiert werden kann, ist es für Neugeborene essentiell, da ihre Fähigkeit, Arginin zu synthetisieren, noch nicht vollständig entwickelt ist. Hier sind die wichtigsten Funktionen von Arginin zusammengefasst, unterstützt durch Literaturhinweise [1-5].

Rolle im Hormonhaushalt

Arginin fördert die Ausschüttung des Wachstumshormons aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), was den Muskelaufbau unterstützt. Das Wachstumshormon (STH) gilt als ein bedeutendes Regenerations- und Anti-Ageing-Hormon.

Bedeutung im Gefäßsystem

Arginin ist der Vorläufer von endogenem Stickstoffmonoxid (NO = Endothelium Derived Relaxing Factor), das eine zentrale Rolle in der Gefäßregulation spielt. NO fördert die Entspannung der Blutgefäße, was die Durchblutung verbessert und somit zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beiträgt.

Unterstützung bei Atherosklerose-Risikofaktoren

L-Arginin kann möglicherweise helfen, Patienten mit Atherosklerose-Risikofaktoren zu behandeln. Dazu gehören Rauchen, Hypercholesterinämie (zu hoher Cholesterinspiegel im Blut), Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes mellitus, Nierenversagen, Hyperhomocysteinämie (erhöhte Blut-Konzentrationen von Homocystein) und Alterung. Diese Bedingungen sind oft mit einer reduzierten NO-Biosynthese assoziiert, was zu einer Verbesserung der Endothelfunktion führen kann [1-5].

Verbesserung der Endothelfunktion

Studien haben gezeigt, dass die Supplementation mit L-Arginin die endotheliumabhängige Vasodilatation verbessern kann. Dies ist besonders bei Menschen mit Hypercholesterinämie, Diabetes und koronaren Herzkrankheiten von Bedeutung [1-5].

Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [6-8].

Literatur

  1. Creager M, Gallagher S, Girerd X, Coleman S, Dzau V, Cooke J: L-Arginine improves endothelium-dependent vasodilation in hypercholesterolemic humans. J Clin Invest. 1992;90(4):1248-1253. doi: 10.1172/JCI115987. 
  2. Clarkson P, Adams M, Powe A, Donald A, McCredie R, Robinson J, McCarthy S, Keech A, Celermajer D, Deanfiel J: Oral L-Arginnine improves endothelium-dependent dilation in hypercholesterolemic young adults. J Clin Invest. 1996;97(8):1989-1994. doi: 10.1172/JCI118632.[
  3. Pieper G, Siebeneich W, Dondlinger L: Short-term oral administration of L-arginine reverses defective endothelium-dependent relaxation and cGMP generation in diabetes. Eur J Pharmacol. 1996;317(2-3):317-320. 
  4. Adams M, McCredie R, Jessup W, Robinson J, Sullivan D, Celermajer D: Oral L-Arginine improves endothelium-dependent dilatation and reduces monocyte adhesion to endothelial cells in young men with coronary artery disease. Atherosclerosis. 1997;129(2):261-269. doi: 10.1016/S0021-9150(96)06044-3. 
  5. Lerman A, Burnett J, Higano S, McKinley L, Holmes D: Long-term L-Arginine supplementation improves small-vessel coronary endothelial function in humans. Circulation. 1998;97(21):2123-2128. doi: 10.1161/01.CIR.97.21.2123. 
  6. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M, Weimann A (Hrsg.): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
  7. Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2023
  8. Matissek R, Hahn A: Lebensmittelchemie. 10. Auflage, Springer Spektrum Verlag, Heidelberg 2023