Glycin – Nebenwirkungen

Glycin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die der Körper sowohl synthetisieren als auch über die Nahrung aufnehmen kann. In der Regel wird Glycin gut vertragen, und Nebenwirkungen sind selten. Dennoch können bei übermäßiger Einnahme von Glycin, insbesondere durch Nahrungsergänzungsmittel, bestimmte Nebenwirkungen auftreten. Im Folgenden werden die möglichen Nebenwirkungen von Glycin beschrieben:

Magen-Darm-Beschwerden

  • Übelkeit und Erbrechen: Hohe Dosen von Glycin können bei manchen Menschen Übelkeit und Erbrechen verursachen.
  • Magenkrämpfe: Einige Personen berichten von Magenkrämpfen oder Bauchschmerzen nach der Einnahme hoher Glycindosen.
  • Durchfall: Eine übermäßige Zufuhr von Glycin kann zu Durchfall führen, da der Körper möglicherweise nicht in der Lage ist, die großen Mengen effizient zu verarbeiten.

Neurologische Effekte

  • Sedierung: Glycin hat eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. In hohen Dosen kann es zu Schläfrigkeit oder Benommenheit führen, was die Reaktionsfähigkeit und Konzentration beeinträchtigen kann.
  • Kopfschmerzen: In seltenen Fällen können hohe Dosen von Glycin Kopfschmerzen verursachen.

Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel

  • Hypoglykämie: Glycin kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Bei manchen Menschen kann die Einnahme von Glycin zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels führen, was zu Symptomen wie Schwäche, Schwindel und Zittern führen kann.

Allergische Reaktionen

  • Hautausschläge: In sehr seltenen Fällen können allergische Reaktionen auf Glycin auftreten, die sich durch Hautausschläge, Juckreiz oder Schwellungen äußern.
  • Atembeschwerden: Schwere allergische Reaktionen können zu Atembeschwerden oder Anaphylaxie führen, die sofortige medizinische Hilfe erfordern.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Psychopharmaka: Glycin kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, insbesondere solcher, die auf das zentrale Nervensystem wirken, wie Beruhigungsmittel und Antipsychotika. Es ist wichtig, die Einnahme von Glycin mit einem Arzt zu besprechen, wenn Sie solche Medikamente einnehmen.
  • Antiepileptika: Es gibt Hinweise darauf, dass Glycin die Wirksamkeit bestimmter Antiepileptika beeinflussen kann, weshalb Patienten, die diese Medikamente einnehmen, vorsichtig sein sollten.

Fazit

Glycin ist in der Regel sicher und gut verträglich, wenn es in den üblichen Mengen über die Nahrung aufgenommen wird. Bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist jedoch Vorsicht geboten, insbesondere bei hohen Dosen. Personen, die Medikamente einnehmen oder an chronischen Krankheiten leiden, sollten die Einnahme von Glycin mit ihrem Arzt besprechen, um mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, die natürliche Quellen von Glycin umfasst, ist in den meisten Fällen ausreichend, um den Bedarf zu decken, ohne das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft