Methionin – Interaktionen

Methionin, eine essentielle schwefelhaltige Aminosäure, spielt eine zentrale Rolle in vielen biologischen Prozessen, einschließlich der Methylierung von DNA, RNA und Proteinen sowie der Entgiftung. Die Effektivität und Verfügbarkeit von Methionin können durch seine Interaktionen mit anderen Mikronährstoffen beeinflusst werden.

Vitamin B12 und Folsäure

  • Methylierungszyklus: Methionin arbeitet eng mit Folsäure und Vitamin B12 im sogenannten Methylierungszyklus zusammen. Folsäure und Vitamin B12 sind erforderlich, um Homocystein zu Methionin zu recyceln. Ein Mangel an einem dieser Nährstoffe kann zu einer Anhäufung von Homocystein führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.

Vitamin B6

  • Homocystein-Stoffwechsel: Vitamin B6 ist ebenfalls an der Umwandlung von Homocystein beteiligt. Es wirkt als Kofaktor bei der Umwandlung von Homocystein in Cystein durch das Enzym Cystathionin-β-Synthase. Ein ausreichendes Angebot an Vitamin B6 ist daher notwendig, um erhöhte Homocysteinspiegel zu vermeiden, die durch eine hohe Methioninzufuhr verursacht werden können.

Cholin

  • Lebergesundheit: Methionin ist eine Vorstufe von S-Adenosylmethionin (SAMe), das für die Produktion von Cholin benötigt wird. Cholin spielt eine wichtige Rolle in der Leberfunktion und Fettmetabolisierung. Eine adäquate Zufuhr von Cholin kann helfen, eine Fettleber zu verhindern, die durch eine hohe Methioninaufnahme entstehen kann, insbesondere wenn die Cholinversorgung unzureichend ist.

Selen

  • Zellulärer Oxidationsschutz: Selen ist ein essenzieller Bestandteil von Enzymen, die für die Reduktion von Peroxiden innerhalb der Zellen verantwortlich sind, insbesondere der Glutathionperoxidasen. Diese Enzyme helfen, die Zellen vor Schäden durch Hydroperoxide und freie Radikale zu schützen. Methionin, als Vorläufer von Glutathion, trägt zur Synthese dieser essenziellen antioxidativen Moleküle bei. Eine adäquate Zufuhr von Selen und Methionin ist daher entscheidend, um die Integrität der zellulären Strukturen zu bewahren und die Oxidationsprozesse in den Zellen zu regulieren.

Weitere Interaktionen

  • Zink: Methionin ist bekannt dafür, die Bioverfügbarkeit von Zink zu verbessern. Es bindet und transportiert Zink im Körper, was zur Aufrechterhaltung der Immunfunktion und der Wundheilung beiträgt.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag