Phenylalanin – Interaktionen

Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure, die eine Schlüsselrolle bei der Biosynthese anderer Aminosäuren und wichtiger neuroaktiver Verbindungen wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin spielt. Die Wirkung von Phenylalanin kann durch seine Wechselwirkungen mit verschiedenen Mikronährstoffen beeinflusst werden.

Vitamin B6

  • Neurotransmitter-Synthese: Vitamin B6 ist notwendig für die Umwandlung von Phenylalanin zu Tyrosin, einer weiteren Aminosäure, die dann weiter zu den Neurotransmittern Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin umgewandelt wird. Ein Mangel an Vitamin B6 kann diese Umwandlungsprozesse stören und die Synthese dieser kritischen Neurotransmitter beeinträchtigen.

Eisen

  • Enzymaktivität: Eisen ist ein Kofaktor für das Enzym Phenylalanin-Hydroxylase, das Phenylalanin in Tyrosin umwandelt. Eine unzureichende Eisenversorgung kann die Aktivität dieses Enzyms reduzieren, was zu einem erhöhten Serumspiegel von Phenylalanin und einem verringerten Spiegel von Tyrosin führen kann. Dies beeinträchtigt die Synthese der oben genannten Neurotransmitter.

Folsäure

  • Homocystein-Metabolismus: Phenylalanin ist indirekt am Metabolismus von Homocystein beteiligt, da Tyrosin, das durch die Hydroxylierung von Phenylalanin entsteht, weiter zu Fumarat abgebaut wird, das in den Methylierungszyklus eingeht, in dem auch Folsäure eine Rolle spielt. Ein ausreichender Folsäurespiegel unterstützt diesen Stoffwechselweg und kann dazu beitragen, erhöhte Homocysteinspiegel, die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert sind, zu verhindern.

Selen

  • Antioxidative Unterstützung: Selen ist ein Bestandteil mehrerer wichtiger antioxidativer Enzyme im Körper, darunter Glutathionperoxidasen. Phenylalanin kann durch oxidative Prozesse in toxische Verbindungen umgewandelt werden, insbesondere bei Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU). Selen kann dazu beitragen, die Oxidation von Phenylalanin zu verhindern und so die Bildung schädlicher Metabolite zu reduzieren.

Weitere Interaktionen

  • Tyrosin: Da Tyrosin direkt aus Phenylalanin gebildet wird, kann eine hohe Zufuhr von Phenylalanin die Tyrosinproduktion steigern, was bei Personen mit PKU problematisch sein kann. Andererseits kann eine ausreichende Tyrosinverfügbarkeit aus der Diät den Bedarf an Phenylalanin für die Neurotransmittersynthese reduzieren.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag