Phenylalanin – Nebenwirkungen

Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäure, die für viele Körperfunktionen notwendig ist, darunter die Synthese von Proteinen und die Produktion von Neurotransmittern. Während Phenylalanin in normalen Mengen sicher und notwendig ist, können übermäßige Mengen oder bestimmte gesundheitliche Zustände zu negativen Nebenwirkungen führen. Im Folgenden sind die möglichen Nebenwirkungen und Risiken einer übermäßigen Phenylalaninaufnahme oder eines gestörten Phenylalaninstoffwechsels aufgeführt:

Neurotoxizität bei Phenylketonurie (PKU)

  • Phenylketonurie (PKU): Personen mit PKU, einer genetischen Stoffwechselstörung, können Phenylalanin nicht richtig abbauen. Hohe Phenylalaninspiegel im Blut können zu schweren neurologischen Schäden führen.
  • Symptome: Diese können geistige Behinderung, Verhaltensprobleme, Krampfanfälle und psychische Störungen umfassen.
  • Diätetische Kontrolle: Menschen mit PKU müssen eine phenylalaninarme Diät einhalten, um die Ansammlung toxischer Mengen zu verhindern.

Kopfschmerzen und Migräne

  • Erhöhte Phenylalaninaufnahme: Bei einigen Menschen kann eine hohe Aufnahme von Phenylalanin Migräne auslösen.
  • Aspartam: Ein Süßstoff, der Phenylalanin enthält, kann bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen und Migräne auslösen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer): Personen, die MAO-Hemmer zur Behandlung von Depressionen einnehmen, sollten die Phenylalaninaufnahme überwachen, da eine erhöhte Aufnahme den Blutdruck stark erhöhen kann.
  • Schwangerschaft: Hohe Phenylalaninspiegel während der Schwangerschaft können das Risiko für Entwicklungsstörungen beim Fötus erhöhen.

Auswirkungen auf den Blutdruck

  • Erhöhter Blutdruck: In hohen Dosen kann Phenylalanin den Blutdruck erhöhen, insbesondere bei Personen, die anfällig für Bluthochdruck sind.

Neuropsychiatrische Auswirkungen

  • Stimmungsänderungen: Übermäßige Mengen an Phenylalanin können die Produktion von Neurotransmittern beeinflussen, was zu Stimmungsänderungen, Angstzuständen und Depressionen führen kann.

Gastrointestinale Beschwerden

  • Übelkeit und Erbrechen: In sehr hohen Dosen kann Phenylalanin Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Überempfindlichkeitsreaktionen

  • Allergische Reaktionen: Einige Menschen können auf hohe Dosen von Phenylalanin oder auf Produkte, die es enthalten, allergisch reagieren, was zu Hautausschlägen oder Atembeschwerden führen kann.

Fazit

Während Phenylalanin eine wichtige Rolle im Körper spielt, können übermäßige Mengen oder Stoffwechselstörungen wie PKU zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen. Menschen mit speziellen Gesundheitszuständen, wie PKU oder Bluthochdruck, sowie schwangere Frauen sollten ihre Phenylalaninaufnahme sorgfältig überwachen. Bei Unsicherheiten über die richtige Menge an Phenylalanin in der Ernährung ist es ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft