Eicosapentaensäure (EPA) – Interaktionen

Interaktionen (Wechselwirkungen) von Omega-3-Fettsäuren mit anderen Mikronährstoffen (Vitalstoffe):

Alpha-Linolensäure und Linolsäure

Alpha-Linolensäure und Linolsäure konkurrieren bei der Synthese anderer biologisch wichtiger mehrfach ungesättigter Fettsäuren, wie Arachidonsäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) um die gleichen Enzyme. Aus diesem Grund resultiert aus einer hohen Gabe von Linolsäure im Verhältnis zur Alpha-Linolensäure ein hoher Gehalt an Arachidonsäure gegenüber der EPA und DHA in den Zellmembranen. Die Interaktion zwischen Linolsäure und Alpha-Linolensäure ist vermutlich für Menschen mit einem geringen Konsum an EPA und DHA am wichtigsten, da sich EPA und DHA aus der Nahrung schnell mit den Zellmembranen verbinden.

Vitamin E

Mehrfach ungesättigte Fette werden außerhalb des Körpers leichter ranzig als gesättigte Fette. Fettlösliche Antioxidantien – wie beispielsweise Vitamin E – spielen eine wichtige Rolle beim Schutz der mehrfach ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation. Untersuchungen ergaben, dass sich die Menge an Vitamin E, die erforderlich ist, um die Lipidperoxidation im Körper zu verhindern, mit steigender aufgenommener Menge mehrfach ungesättigter Fettsäuren erhöht [1].
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt pro Gramm mehrfach ungesättigter Fettsäuren mindestens 0,4 mg Tocopherol-Äquivalente (entspricht 0,4 mg Alpha-Tocopherol) zu sich zu nehmen, um eine Oxidation der mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu verhindern [2, 4, 5].

Verhältnis Omega-3- Fettsäuren zu Omega-6-Fettsäuren

Da die Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) und die Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) bei der Synthese der mehrfach ungesättigten Fettsäuren Arachidonsäure (geht aus der Linolsäure hervor) sowie EPA und DHA (gehen aus der Alpha-Linolensäure hervor) um die gleichen Enzyme konkurrieren, ist ein mengenmäßig ausgewogenes Verhältnis der Fettsäuren zueinander für eine gesunde Immunreaktion von Bedeutung [3]. Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA wirken antiinflammatorisch (entzündungshemmend), während die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure proinflammatorisch (entzündungsfördernd) wirkt. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt im Sinne einer präventiv wirksamen Zusammensetzung ein Fettsäureverhältnis in der Nahrung von 5 Teilen Omega-6-Fettsäuren zu einem Teil Omega-3-Fettsäuren [2, 4, 5].

Literatur

  1. Valk EE, Hornstra G: Relationship between vitamin E requirement and polyunsaturated fatty acid intake in man: a review. Int J Vitam Nutr Res. 2000;70(2):31-42.
  2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 5. Auflage. In: DGE/ÖGE/SGE/SVE. Umschau- Braus-Verlag, Frankfurt/Main (2013)
  3. Mozaffarian D et al.: Effects on coronary heart disease of increasing polyunsaturated fat in place of saturated fat: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. PLoS Med; 7(3):e1000252 (2010). http://dx.doi.org/10.1371/journal.pmed.1000252
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  5. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag