Eicosapentaensäure (EPA) – Risikogruppen

Eicosapentaensäure (EPA) ist eine langkettige Omega-3-Fettsäure, die hauptsächlich in fettreichen Fischen wie Lachs, Makrele und Sardinen vorkommt. EPA spielt eine entscheidende Rolle in der Regulation von Entzündungsprozessen und der kardiovaskulären Gesundheit. Obwohl EPA zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es bestimmte Bevölkerungsgruppen, die einem erhöhten Risiko für EPA-Mangel ausgesetzt sind oder eine besondere Berücksichtigung der EPA-Zufuhr benötigen. In diesem Artikel werden die Risikogruppen für einen EPA-Mangel detailliert beschrieben.

Vegetarier und Veganer

  • Fehlende direkte EPA-Quellen: Vegetarier und Veganer konsumieren keine Fisch- und Meeresfrüchte, die die primären natürlichen Quellen von EPA darstellen.
  • Abhängigkeit von ALA: Diese Gruppen sind auf Alpha-Linolensäure (ALA), eine Omega-3-Fettsäure aus pflanzlichen Quellen, angewiesen, die im Körper ineffizient in EPA umgewandelt wird. Die Umwandlungsrate von ALA zu EPA liegt oft bei weniger als 5 %.
  • Empfehlungen: Vegetarier und Veganer sollten pflanzliche Omega-3-Quellen wie Leinsamen, Chiasamen und Walnussöl in ihre Ernährung integrieren und möglicherweise eine Supplementierung mit Algenöl in Betracht ziehen, das direkt EPA und DHA enthält.

Schwangere und stillende Frauen

  • Erhöhter Bedarf für die Entwicklung des Fötus: Schwangere und stillende Frauen benötigen ausreichende Mengen an EPA und DHA für die gesunde Entwicklung des Gehirns und der Augen des Fötus und des Säuglings.
  • Nahrungsquellen und Supplementierung: Frauen in diesen Lebensphasen sollten mindestens zwei Portionen fettreichen Fisch pro Woche zu sich nehmen oder Omega-3-Supplemente einnehmen, um den erhöhten Bedarf zu decken.

Ältere Erwachsene

  • Veränderte Stoffwechselprozesse: Mit zunehmendem Alter kann die Fähigkeit des Körpers, ALA in EPA und DHA umzuwandeln, abnehmen. Ferner kann eine unzureichende Ernährung oder Appetitverlust zu einem Mangel an essenziellen Fettsäuren führen.
  • Empfehlungen: Ältere Erwachsene sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren achten, entweder durch den Verzehr von fettreichem Fisch oder durch die Einnahme von Fischölkapseln.

Menschen mit eingeschränkter Fettaufnahme

  • Malabsorptionssyndrome: Personen mit Erkrankungen, die die Fettaufnahme beeinträchtigen, wie z. B. Zöliakie, Mukoviszidose oder das Kurzdarmsyndrom, können Schwierigkeiten haben, genügend Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen.
  • Supplementierung: Für diese Gruppen können hoch konzentrierte Omega-3-Supplemente eine Lösung sein, um sicherzustellen, dass sie genügend EPA erhalten.

Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen

  • Erhöhte Bedarf: Personen mit Herzerkrankungen haben möglicherweise einen erhöhten Bedarf an EPA, da diese Fettsäure entzündungshemmende Eigenschaften hat und zur Verbesserung der Herzgesundheit beitragen kann.
  • Supplementierung: Es wird häufig empfohlen, dass Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen EPA-DHA-Supplemente einnehmen, um ihre Omega-3-Spiegel zu erhöhen und das Risiko weiterer Herzprobleme zu verringern.

Menschen mit entzündlichen Erkrankungen

  • Erhöhter Bedarf an entzündungshemmenden Substanzen: Menschen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis oder entzündlichen Darmerkrankungen profitieren möglicherweise von einer erhöhten Zufuhr von EPA, da diese Omega-3-Fettsäure entzündungshemmende Wirkungen hat.
  • Ernährung und Supplementierung: Diese Gruppen sollten eine Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren verfolgen und eventuell zusätzlich EPA-haltige Supplemente einnehmen, um Entzündungen zu reduzieren.

Fazit

Eicosapentaensäure (EPA) ist eine essenzielle Omega-3-Fettsäure, die für viele physiologische Funktionen im Körper von entscheidender Bedeutung ist. Verschiedene Bevölkerungsgruppen, darunter Vegetarier, Veganer, Menschen mit kardiovaskulären und entzündlichen Erkrankungen, Schwangere und Stillende, ältere Erwachsene sowie Menschen mit Malabsorptionssyndromen, haben ein erhöhtes Risiko für einen EPA-Mangel oder benötigen besondere Aufmerksamkeit bei der Zufuhr von EPA. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, sowie die gezielte Verwendung von Supplementen können dazu beitragen, den Bedarf an EPA zu decken und gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft