Gamma-Linolensäure – Interaktionen

Gamma-Linolensäure (GLA), eine Omega-6-Fettsäure, ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und immunregulatorischen Eigenschaften. Sie kommt in bestimmten pflanzlichen Ölen, wie Borretschöl, Nachtkerzenöl und Hanföl vor und wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. GLA kann mit verschiedenen Medikamenten und Nährstoffen interagieren (wechselwirken), was die Wirksamkeit dieser Substanzen beeinflussen kann.

Interaktionen mit Medikamenten

  • Antikoagulanzien und Antiplättchen-Medikamente: GLA kann die Wirkung von Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen (wie Warfarin und Aspirin), verstärken. Dies erhöht das Risiko für Blutungen, insbesondere bei hohen Dosen von GLA. Patienten, die solche Medikamente einnehmen, sollten die GLA-Supplementierung nur unter ärztlicher Aufsicht beginnen.
  • Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs): GLA kann die entzündungshemmende Wirkung von NSAIDs verstärken. Dies könnte theoretisch die Notwendigkeit einer geringeren Dosierung dieser Medikamente bedeuten, aber auch das Risiko für Magen-Darm-Nebenwirkungen erhöhen.
  • Antihypertensiva: Da GLA möglicherweise blutdrucksenkende Eigenschaften hat, könnte sie die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten verstärken, was zu einer Hypotonie führen kann.

Interaktionen mit Nährstoffen

  • Vitamin E: GLA kann den Bedarf an Vitamin E erhöhen, einem wichtigen Antioxidans, das vor oxidativem Stress schützt. Bei langfristiger Einnahme von GLA kann es sinnvoll sein, auch die Vitamin-E-Zufuhr zu erhöhen, um einen Mangel zu vermeiden.
  • Andere Fettsäuren: Die Aufnahme von GLA kann die Körperzusammensetzung anderer Fettsäuren beeinflussen, insbesondere das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren. Eine zu hohe Zufuhr von GLA ohne ausreichende Omega-3-Fettsäuren kann das entzündliche Gleichgewicht im Körper stören.

Sonstige Wechselwirkungen

  • Alkohol: Der Konsum von Alkohol kann die Effektivität von GLA bei der Reduzierung von Entzündungen beeinträchtigen, da Alkohol entzündliche Prozesse im Körper fördern kann.
  • Koffein: Es gibt Hinweise darauf, dass Koffein die Effizienz der GLA-Umwandlung in ihre aktiven Metaboliten beeinträchtigen könnte, was die entzündungshemmenden Eigenschaften von GLA schwächen könnte.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag