Calcium – Mangelsymptome
Calcium ist ein wesentlicher Nährstoff, der für die Knochenstärke, Muskelkontraktion und Nervenübertragung entscheidend ist. Eine Hypokalzämie (auch Hypocalcämie, Hypocalciämie oder Hypokalziämie), also ein Calciummangel, kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen und ist oft auf Störungen der Nebenschilddrüsen oder andere medizinische Zustände zurückzuführen, nicht unbedingt auf unzureichende Calciumzufuhr [1-3].
Klinische Symptome einer Hypokalzämie
- Osteomalazie: Diese Erkrankung, die durch eine Erweichung der Knochen gekennzeichnet ist, entsteht durch eine unzureichende Mineralisierung und kann bei anhaltendem Calciummangel auftreten.
- Katarakt: Langfristiger Calciummangel kann zur Entwicklung von Katarakten führen, einer Trübung der Augenlinse, die die Sehkraft beeinträchtigt.
- Trophische Hautstörungen: Calciummangel kann zu Hautveränderungen wie trockener Haut und Ekzemen führen.
- Hyperreflexie: Eine übermäßige Reflexreaktion kann auf einen Calciummangel hinweisen, da Calcium eine wichtige Rolle bei der Nervenfunktion spielt.
- Tetanie und Muskelkrämpfe: Diese können als spontane Muskelkontraktionen auftreten, die oft schmerzhaft sind und durch niedrige Calciumspiegel im Blut verursacht werden.
- Zerebrale Krampfanfälle: In seltenen Fällen kann ein schwerer Calciummangel zu Krampfanfällen führen.
Ursachen von niedrigen Calcium-Serumspiegeln
- Chronisches Nierenversagen: Dieser Zustand kann die Fähigkeit der Nieren beeinträchtigen, Calcium zu reabsorbieren und Vitamin D zu aktivieren, was für die Calciumaufnahme notwendig ist.
- Vitamin-D-Mangel: Vitamin D ist essenziell für die Calciumaufnahme im Darm. Ein Mangel an Vitamin D kann daher zu niedrigen Calciumspiegeln führen.
- Hypomagnesiämie: Niedrige Magnesiumspiegel, die häufig bei schwerem Alkoholismus auftreten, können die Calciumspiegel beeinflussen. Magnesium ist notwendig für die Aktivierung des Parathormons, das wiederum die Calciumfreisetzung aus den Knochen reguliert.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose einer Hypokalzämie erfordert eine sorgfältige Bewertung der Serumspiegel von Calcium, Magnesium und Vitamin D sowie eine Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion. Die Behandlung kann Calcium- und Vitamin D-Supplemente umfassen, insbesondere wenn diätetische Maßnahmen unzureichend sind.
Literatur
- Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
- Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag