Calcium – Risikogruppen 

Calcium ist für viele lebenswichtige Funktionen im Körper unerlässlich, einschließlich Knochenmineralisierung, Muskelkontraktion und Nervenübertragung. Ein Mangel an diesem wichtigen Mineral kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Verschiedene Gruppen sind besonders anfällig für einen Calciummangel [8].

Risikofaktoren und betroffene Gruppen

  • Niedrige Zufuhr und Absorption: Personen mit unzureichender Calciumzufuhr durch die Ernährung, insbesondere ältere Erwachsene, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Geringe Absorption kann auf eine beeinträchtigte Verdauungsfunktion zurückzuführen sein [2].
  • Vegane Ernährung: Veganer und strenge Vegetarier, die Milchprodukte meiden, können aufgrund des Fehlens dieser primären Calciumquelle einem Risiko ausgesetzt sein [2].
  • Chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche): Diese beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, Calcium zu absorbieren, was oft zu Hypocalciämie führt [1].
  • Medikamenteneinnahme: Die Verwendung von Medikamenten wie Omeprazol und Metformin kann die Absorption von Calcium stören [5, 3].
  • Genetische Bedingungen: Ein Defekt des calcium-sensiblen Rezeptors kann zu einer angeborenen Hypocalcämie führen [1].
  • Erhöhte Calciumverluste: Hoher Konsum von Koffein und eine proteinreiche Ernährung können die Calciumausscheidung im Urin erhöhen [4, 7]. Chronische metabolische Azidose (Übersäuerung), wie sie bei bestimmten Nierenerkrankungen vorkommt, kann ebenfalls zu Calciumverlusten führen [3].
  • Ernährungsfaktoren: Hohe Aufnahme von oxalsäure- oder phytathaltigen Lebensmitteln kann die Calciumaufnahme hemmen [6].
  • Stillende Frauen: Während der Laktation wird Calcium aktiv in die Muttermilch übertragen, was die Reserven der Mutter belastet [5].

Diagnose und Prävention

Die Diagnose eines Calciummangels sollte eine Bewertung der Ernährungsgewohnheiten und möglicher Risikofaktoren umfassen. Präventive Maßnahmen beinhalten die Erhöhung der diätetischen Aufnahme von Calcium durch calciumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse und angereicherte Lebensmittel. In einigen Fällen kann eine Supplementierung notwendig sein.

Nationale Verzehrsstudie

Die Nationale Verzehrsstudie II zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Bevölkerung die empfohlenen Tagesdosen nicht erreicht, besonders bei Frauen im Alter von 14-24 Jahren, wo der Anteil der Minderversorgten besonders hoch ist [2].

Literatur

  1. Allgrove J: Disorders of calcium metabolism. Curr. Paediatr. 13: 529-535; 2003 
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln - Toxologische und ernährungsphysiologischen Aspekte Teil 2.
    BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004 
  3. Bushinsky DA: Acid-base imbalance and the skeleton. Eur. J. Nutr. 40: 238-24; 2001 
  4. Massey LK, Whiting SJ:  Caffeine, urinary calcium, calcium metabolism and bone. J. Nutr. 123: 1611-1614; 1993  
  5. Oliveri B, Parisi MS, Zeni S, Mautalen C: Mineral and bone mass changes during pregnancy and lactation. Nutrition 20: 235-240; 2004 
  6. Weaver CM: Calcium. In: Present Knowledge and Nutrition. 8th Edition. Bowman B.A., Russell R.M. (Eds.). ILSI Press, Washington, DC, p. 273-280; 2001 
  7. Whiting SJ, Green TJ, MacKanzie EP, Weeks SJ: Effects of excess protein, sodium and potassium on acute and chronic urinary calcium excretion in young women. Nutr. Res. 18: (1998) 475-487; 1998
  8. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft