Magnesium – Mangelsymptome

Magnesium ist ein essentielles Mineral, das eine zentrale Rolle in vielen physiologischen Prozessen spielt, darunter Muskel- und Nervenfunktion, Herzrhythmusregulierung sowie die Regulation anderer Elektrolyte im Körper. Ein Magnesiummangel kann eine Reihe von klinischen Symptomen hervorrufen, die ernsthafte Gesundheitsprobleme anzeigen [1-3].

Frühe Anzeichen und Entwicklung des Mangels

  • Hypomagnesiämie: Der erste Indikator für einen Magnesiummangel ist ein abgesenkter Magnesium-Serumspiegel. Dieser Zustand kann zuerst ohne offensichtliche Symptome auftreten, aber mit der Zeit führt der Mangel zu weiteren Elektrolytungleichgewichten.
  • Veränderungen im Calcium- und Parathyroidhormonhaushalt: Magnesium ist notwendig für die Ausschüttung und Wirkung von Parathyroidhormon (PTH). Ein anhaltender Magnesiummangel führt zu einer Dysregulation dieses Hormons, was zu niedrigen Calciumspiegeln im Blut führen kann, trotz ausreichender Calciumzufuhr. Anfangs versucht der Körper, durch erhöhte PTH-Ausschüttung Calcium aus den Knochen zu mobilisieren, aber bei fortschreitendem Magnesiummangel kann die PTH-Produktion nachlassen.

Symptome eines fortschreitenden Magnesiummangels

  • Hypocalciämie und Hypokaliämie: Neben niedrigen Magnesiumwerten fallen oft auch die Serumspiegel von Calcium und Kalium. Dies führt zu weiteren Symptomen, die durch diese Ungleichgewichte verursacht werden.
  • Muskel- und Nervenfunktionsstörungen: Häufige Symptome eines schweren Magnesiummangels umfassen Muskelkrämpfe, Zittern und allgemeine Muskelschwäche, bedingt durch die Hypocalciämie.
  • Kardiovaskuläre Symptome: Der Mangel kann Arrhythmien und allgemeine Herzfunktionsstörungen hervorrufen.
  • Neurologische und psychologische Veränderungen: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Persönlichkeitsveränderungen können ebenfalls auftreten und sind oft mit den Veränderungen im Elektrolythaushalt verbunden.

Risikogruppen und Ursachen

Einige Bevölkerungsgruppen und Individuen mit bestimmten Erkrankungen oder Lebensgewohnheiten haben ein erhöhtes Risiko für einen Magnesiummangel, einschließlich Personen mit gastrointestinalen Erkrankungen, chronischem Alkoholismus, langfristiger Einnahme bestimmter Medikamente wie Diuretika (entwässernde Mittel) und solche mit unausgewogener Ernährung.

Fazit

Ein Magnesiummangel kann weitreichende Auswirkungen auf den Körper haben und verschiedene Systeme betreffen. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um ernsthafte Gesundheitsprobleme zu verhindern. Eine ausgewogene Ernährung reich an magnesiumhaltigen Lebensmitteln wie Nüssen, Vollkornprodukten, Blattgemüse und Hülsenfrüchten kann helfen, einem Mangel vorzubeugen.

Literatur

  1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  3. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag