Magnesium – Nebenwirkungen

Schädliche Wirkungen eines Überangebotes von natürlichem Magnesium, das mit der täglichen Nahrung aufgenommen wird, sind bisher nicht verzeichnet worden. Jedoch gibt es Berichte über Nebenwirkungen von überschüssigem Magnesium, das als Magnesiumsalze über Nahrungsergänzungen aufgenommen wurde [3].
Das bekannteste Symptom bei zu viel Magnesium ist Diarrhoe
(Durchfall)
. Durch diese Nebenwirkung findet Magnesium therapeutischen Einsatz in Abführmitteln.

Vor allem sind Personen mit einer Niereninsuffizienz der Gefahr von Nebenwirkungen durch Nahrungsergänzungsmitteln mit Magnesium ausgesetzt. Es wurden Symptome einer Magnesiumvergiftung bei nierenkranken Personen beobachtet, die mäßige Dosen an magnesiumhaltigen Abführmitteln oder Antiazida eingenommen hatten.

Hohe Serumspiegel von Magnesium (Hypermagnesiämie
(Magnesiumüberschuss)) können einen Abfall des Blutdrucks (Hypotension) zur Folge haben
.
Spätere Vergiftungserscheinungen – wahrscheinlich hauptsächlich durch den Blutdruckabfall bedingt – sind Lethargie, Verwirrtheit, Herzrhythmusstörungen und eine Verschlechterung der Nierenfunktion. Mit einem Fortschreiten der Magnesiumvergiftung können dann Muskelschwäche und Atemschwierigkeiten auftreten. In äußerst schweren Fällen einer Magnesiumvergiftung kann der Tod durch Herzstillstand eintreten.

Das U.S. Food and Nutrition Board (U.S. amerikanische Amt für Lebensmittel und Ernährung) hat das obere Niveau für die Magnesium-Supplementation für gesunde Jugendliche und Erwachsene bei 350 mg pro Tag festgesetzt.
Diese Höchstgrenze wurde so gewählt, damit keine Person, die Magnesium in dieser Dosierung einnimmt, eine Diarrhoe (Durchfall) entwickelt. Das U.S. Food and Nutrition Board warnt jedoch Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion vor einer übermäßigen Zufuhr von Magnesium.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Magnesium liegt gemäß der European food safety authority (EFSA; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) – bei 250 mg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Magnesium berücksichtigt nur die Aufnahme von Magnesium aus Nahrungsergänzungen und angereicherten Lebensmittel zusätzlich zur Zufuhr über konventionelle Lebensmittel.

Die oben angegebene sichere tägliche Höchstmenge gilt für Kinder ab 4 Jahren, Erwachsene sowie für Schwangere und Stillende.
Es wird empfohlen, die sichere tägliche Höchstmenge für Magnesium auf mindestens 2 Einzeldosen pro Tag zu verteilen, um einem eventuellen Durchfallrisiko entgegenzuwirken [1, 2].

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft