Magnesium – Risikogruppen

Magnesiummangel kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, und bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet [13]:

  • Ältere Personen (≥ 65 Jahre): Diese Gruppe erlebt oft eine verminderte Nahrungsaufnahme und erhöhte Verluste über die Nieren, verstärkt durch Morbidität und die Einnahme bestimmter Medikamente wie Schleifendiuretika [6, 11].
  • Verminderte Zufuhr: Personen mit chronischem Alkoholismus oder diejenigen, die parenteral ernährt werden ohne ausreichende Magnesiumsubstitution, haben oft unzureichende Magnesiumspiegel [3, 5, 9, 12].
  • Intestinale Verluste und Resorptionsstörungen: Zustände wie Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall), Malabsorptionssyndrome und chronische Entzündungen des Pankreas können die Aufnahme und Retention von Magnesium beeinträchtigen [3, 5, 9, 12].
  • Renale Verluste: Krankheiten wie interstitielle Nierenerkrankungen, tubuläre Defekte, und die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Diuretika (entwässernde Mitteln), Cisplatin) erhöhen die Magnesiumausscheidung [3, 5, 9, 12].
  • Endokrine Erkrankungen: Zustände wie Hyperaldosteronismus (Überproduktion des Hormons Aldosteron), Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion und schlecht eingestellter Diabetes mellitus können ebenfalls zu einem Magnesiummangel führen [3, 5, 9, 12].
  • Erhöhter Bedarf: Stillende, Genesende nach schweren Ernährungsmängeln und Schwangere zur Prävention von Präeklampsie benötigen mehr Magnesium [1, 3, 5, 9, 12].

Risikogruppen für Magnesiumüberschuss (Hypermagnesiämie)

Ein Magnesiumüberschuss ist selten und tritt hauptsächlich in folgenden Situationen auf:

  • Verminderte renale Ausscheidung: Bei akutem oder chronischem Nierenversagen und unter Medikamenten wie Spironolacton, die die Magnesiumausscheidung hemmen [10].
  • Endokrine Erkrankungen: Zum Beispiel Hypoaldosteronismus kann den Magnesiumspiegel im Blut erhöhen [10].
  • Erhöhte Zufuhr: Die übermäßige Verwendung von Magnesium durch intravenöse Therapien oder durch Magnesium-haltige Medikamente wie Antazida und Laxantien [10].
  • Endogene Freisetzung von Magnesium: Vorkommnisse wie Rhabdomyolyse führen zur Freisetzung von Magnesium aus dem Muskelgewebe [10].

Diskutierte Risikogruppen

Die Rolle von Magnesium bei Sportlern und Personen mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes wird kontrovers diskutiert. Während einige Studien positive Effekte einer Magnesiumsupplementierung zeigen, sind die Ergebnisse nicht eindeutig [2, 4, 6, 7, 8, 10].

Nationale Verzehrsstudie

Nach der Nationalen Verzehrsstudie II erreichen viele Erwachsene nicht die empfohlene Tagesdosis an Magnesium, was insbesondere in der Altersgruppe der 19- bis 80-Jährigen auffällt. Männer und Frauen über 25 Jahre haben oft einen Defizit von etwa 100 mg Magnesium täglich, gemessen an den DGE-Empfehlungen.

Literatur

  1. Arikan G, Gücer F, Schöll W, Weiss PAM (1997) Frühgeburtlichkeit unter oraler Magnesiumsubstitution bei unkomplizierten Schwangerschaften. Eine randomisierte kontrollierte klinische Studie. Geburtsh. Frauenheilk. 57: 491-495
  2. Bohl CH, Volpe SL (2002) Magnesium and exercise. Crit. Rev. Food Sci. Nutr. 42: 533-563
  3. Deshmukh CT, Rane SA, Gurav MN (2000) Hypomagneaemia in pediatric population in anintensive care unit. J. Postgrad. Med. 46: 179-180
  4. Fleet JC, Cashman KD (2001) Magnesium. In: Present Knowledge in Nutrition.Eight Edition. Bowman B.A., Russell R.M. (Eds.) ILSI Press, Washington, DC, p. 292-301
  5. Knoers NVAM, de Jong JC, Meij IC, Van Den Heuvel LPWJ, Bindels RJM (2003) Genetic renal disorders with hypomagnesemia and hypocalciuria. J. Nephrol. 16: 293-296
  6. Laires MJ, Monteiro CP, Bicho M (2004) Role of cellular magnesium in health and human disease. Front. Biosci. 9: 262-276
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  8. Newhouse IJ, Finstad EW (2000) The effects of magnesium supplementation on exercise performance. Clin. J. Sport Med. 10: 195-200
  9. Rude RK (2000) Magnesium. In: Biochemical and Physiological Aspects of Human Nutrition. Stipanuk M.H. (Ed.) WB Saunders Company, Philadelphia, p. 671-685
  10. Saris NE, Mervaala E, Karppanen H, Khawaja JA, Lewenstam A. (2000) Magnesium. An update on physiological, clinical and analytical aspects. Clin. Chem. Acta 294: 1-26
  11. Vaquero MP (2002) Magnesium and trace elements in the elderly: Intake, status and recommendations. J. Nutr. Health Aging 6: 147-153
  12. Walder RY, Landau D, Meyer P, Shalev H, Tsolia M, Borochowitz Z, Boettger MB, Beck GE, Englehardt RK, Carmi R, Sheffield VC (2002) Mutation of TRPM6 causes familial hypomagnesemia with secondary hypocalcemia. Nat. Genet. 31: 171-174
  13. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft