Phosphor – Sicherheitsbewertung
Das Expertengremium für Vitamine und Mineralstoffe des Vereinigten Königreiches (Expert Group on Vitamins and Minerals, EVM) hat letztmalig im Jahr 2003 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet und für jeden Mikronährstoff, sofern ausreichend Daten vorlagen, einen sogenannten Safe Upper Level (SUL) oder Guidance Level (Richtwert) festgesetzt. Dieser SUL bzw. Guidance Level gibt die sichere Höchstmenge eines Mikronährstoffs wieder, die bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.
Die sichere tägliche Höchstmenge für Phosphor liegt bei 2.400 mg [1]. Die sichere tägliche Höchstmenge für Phosphor entspricht dem ca. 3,5-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV). |
Die oben angegebene sichere tägliche Höchstmenge setzt sich zusammen aus einer anzunehmenden maximalen Aufnahme von 2.100 mg Phosphor aus der konventionellen Ernährung und einer als sicher geltenden Aufnahme von 250 mg Phosphor aus Nahrungsergänzungen [1].
Aus dem Ernährungsbericht 2004 geht hervor, dass die sichere tägliche Höchstmenge im Durchschnitt von der deutschen Bevölkerung nicht erreicht wird [4].
Negative Effekte einer dauerhaft überhöhten Phosphorzufuhr über konventionelle (herkömmliche) Lebensmittel sind nicht bekannt.
Der NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) – die höchste Dosis eines Stoffes, die auch bei andauernder Aufnahme keine erkennbaren und messbaren negativen Auswirkungen hat – wurde von der EVM auf 750 mg Phosphor pro Tag aus Nahrungsergänzungen festgesetzt und entspricht dem Dreifachen der als sicher geltenden Höchstmenge aus Nahrungsergänzungen [1].
Unerwünschte Effekte einer zu hohen Phosphorzufuhr aus Nahrungsergänzungen sind vor allem gastrointestinale Beschwerden (Beschwerden im Magen-Darm-Trakt) wie Diarrhoe (Durchfall), Nausea (Übelkeit) und Erbrechen.
Gesunde Menschen scheinen Mengen von 3.000 mg Phosphor pro Tag ohne Nebenwirkungen zu vertragen [2]. In einigen Fällen führten bereits Mengen von täglich 750 mg Phosphor in Form von Nahrungsergänzungen, eingenommen über eine Woche, zu unerwünschten Nebenwirkungen [3].
Eine dauerhaft überhöhte Phosphorzufuhr führt zu erhöhten Phosphorkonzentrationen im Blut und kann eine Kalzinose (krankhafte Ablagerung von Calciumsalzen in der Haut und in Körperorganen) begünstigen. Eine Menge von bis zu 2.000 mg Phosphor pro Tag führte in Studien über eine Dauer von 15 Monaten nicht zu Anzeichen einer Kalzinose [1].
Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [5].
Literatur
- Report of the Expert Group on Vitamins and Minerals: Safe Upper Levels for Vitamins and Minerals. Food Standards Agency Publications 2003
- Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) (Hrsg.); Ernährungsbericht 2004; Bonn 2004, ISBN 3-88749-183-1
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft