Apigenin – Sicherheitsbewertung
Apigenin ist ein Flavonoid, das in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Petersilie, Sellerie, Kamille und anderen Kräutern und Gemüsesorten vorkommt. Es ist bekannt für seine antioxidativen, entzündungshemmenden und antikarzinogenen Eigenschaften. Trotz seiner gesundheitlichen Vorteile ist eine Sicherheitsbewertung wichtig, um potenzielle Risiken und die sichere Anwendung zu verstehen [1, 2].
Toxikologische Daten
- Akute Toxizität: Studien haben gezeigt, dass Apigenin eine niedrige akute Toxizität aufweist. Hohe Dosen, die in Tierstudien verabreicht wurden, haben keine schwerwiegenden toxischen Effekte gezeigt.
- Langzeittoxizität: Langzeitstudien an Tieren haben keine signifikanten toxischen Effekte bei der Verabreichung von Apigenin in diätetischen Dosen festgestellt.
Sicherheitsgrenzwerte
- NOAEL (No Observed Adverse Effect Level): Der NOAEL für Apigenin liegt in Tierstudien bei relativ hohen Dosierungen. Eine genaue Festlegung des NOAEL für den Menschen erfordert jedoch weitere Forschung.
- ADI (Acceptable Daily Intake): Der ADI für Apigenin wurde noch nicht offiziell festgelegt, aber basierend auf bisherigen Studien wird der Verzehr von Apigenin-haltigen Lebensmitteln als sicher angesehen.
Potenzielle Risiken und Nebenwirkungen
- Gastrointestinale Beschwerden: Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei hohen Dosen gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall.
- Allergische Reaktionen: Einige Personen können allergisch auf Apigenin reagieren, insbesondere wenn sie empfindlich auf Pflanzen der Familie Asteraceae sind.
- Blutgerinnung: Apigenin kann die Blutgerinnung beeinflussen, was bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern zu beachten ist.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
- Cytochrom-P450-Enzymsystem: Apigenin kann die Aktivität des Cytochrom-P450-Enzymsystems beeinflussen und dadurch die Metabolisierung bestimmter Medikamente verändern. Dies ist besonders bei Medikamenten relevant, die über diese Enzyme abgebaut werden.
Empfehlungen für den sicheren Gebrauch
- Dosierung: Die Aufnahme von Apigenin über eine normale, ausgewogene Ernährung gilt als sicher. Bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln sollte die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden.
- Konsultation eines Arztes: Personen, die Medikamente einnehmen oder an chronischen Krankheiten leiden, sollten vor der Einnahme von Apigenin-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln Rücksprache mit einem Arzt halten.
- Schwangere und stillende Frauen: Es gibt keine ausreichenden Daten zur Sicherheit von Apigenin während der Schwangerschaft und Stillzeit, daher sollten Frauen in diesen Lebensphasen vorsichtig sein und einen Arzt konsultieren.
Fazit
Apigenin wird in den üblichen diätetischen Mengen als sicher angesehen. Hohe Dosen, insbesondere aus Nahrungsergänzungsmitteln, sollten mit Vorsicht verwendet werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Personen mit spezifischen gesundheitlichen Bedingungen oder solche, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Apigenin Rücksprache mit einem Arzt halten, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. Die bisher vorliegenden Daten unterstützen die Sicherheit von Apigenin, wenn es in üblichen Mengen konsumiert wird, wie sie in einer ausgewogenen Ernährung vorkommen.
Literatur
- Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft