Curcumin – Funktionen
Curcumin hat in der wissenschaftlichen Forschung zunehmend Aufmerksamkeit auf sich gezogen, dank seiner vielfältigen pharmakologischen Eigenschaften, die das Potenzial für die Behandlung und Prävention zahlreicher Krankheiten aufzeigen.
Antioxidative Eigenschaften
Curcumin hat als Antioxidans die Fähigkeit, oxidative Schäden zu bekämpfen. Es kann die Cyclooxygenase-2 (COX-2) sowie die Lipoxigenase (LOX) hemmen und die Bildung der induzierbaren NO-Synthase (iNOS) steigern. Zum Gefäßschutz kann Curcumin beitragen, indem es die Oxidation von Serumlipiden verhindert. Dieser Gefäßschutz ist von Bedeutung, da oxidative Schäden an den Gefäßen zu schwerwiegenden kardiovaskulären (Herz-Kreislauf) Erkrankungen führen können. Da oxidative Schäden eng mit chronischen Entzündungsprozessen und der Entstehung von Tumorerkrankungen in Verbindung stehen, besteht zudem die These, dass Curcumin die Kanzerogenese (Krebsentstehung) hemmen kann [1, 2].
Antiinflammatorische Effekte
Curcumin zeigt antiinflammatorische (antientzündliche) Eigenschaften. Diese beruhen auf verschiedenen Mechanismen, darunter die Downregulation inflammatorischer Transkriptionsfaktoren wie NF-κB, die Hemmung der Enzyme COX-2 und LOX, sowie die Verringerung von Zytokinen (Botenstoffe) wie TNF, Interleukin-1 und Interleukin-6. Zusätzlich wird Curcumin eine Blockierung der Prostaglandin-E2-Synthese zugesprochen. Diese antiinflammatorischen Eigenschaften machen Curcumin zu einer vielversprechenden Substanz bei der Behandlung von entzündlichen Erkrankungen [3, 4].
Antikanzerogene Eigenschaften
Curcumin hat die Fähigkeit, den Transkriptionsfaktor N-κB zu hemmen. Dieser Faktor spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Zellproliferation (Zellwachstum), dem Überleben von Tumorzellen und ihrer Resistenz gegen Therapien. Zudem fördert NF-kappaB die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren (Angiogenese). NF-κB ist normalerweise im Zytoplasma von Zellen vorhanden und wird durch Entzündungsmediatoren wie Zytokine und Karzinogene (krebserzeugende Stoffe) aktiviert. Dieser Faktor hemmt die natürliche Apoptose (programmierter Zelltod) von Tumorzellen und trägt zur Chemotherapieresistenz bei. Curcumin kann dem entgegenwirken und die Empfindlichkeit von Tumorzellen gegenüber Chemotherapie erhöhen. Curcumin kann auch den programmierten Zelltod, die Apoptose, in Tumorzellen stimulieren. Weiterhin zeigt Curcumin Eigenschaften, die mit der Hemmung des mTOR-Proteinkomplexes in Verbindung stehen [5-7].
Immunmodulatorische Eigenschaften
Curcumin werden auch immunmodulatorische Wirkungen zugeschrieben, die mit günstigen Effekten bei Allergien, Asthma bronchiale und Arthritis in Verbindung gebracht werden. Es kann die Aktivität einiger Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis (Schuppenflechte) und Multiple Sklerose (MS) verbessern, was auf seine Fähigkeit zur Regulation von Entzündungs-Zytokinen wie IL-1ß, IL-6 und TNF-alpha zurückgeführt wird. Sogar experimentelle Autoimmunkrankheiten, wie die Autoimmun-Myokarditis im Rattenmodell, werden positiv beeinflusst [8-10].
Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [11, 12].
Literatur
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- Menon VP, Sudheer AR. Antioxidant and anti-inflammatory properties of curcumin. Adv Exp Med Biol. 2007; 595: 105-25
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- Woo JH, Kim YH, Choi YJ, Kim DG, Lee KS, Bae JH, Min DS, Chang JS, Jeong YJ, Lee YH, Park JW, Kwon TK. Molecular mechanisms of curcumin-induced cytotoxicity: induction of apoptosis through generation of reactive oxygen species, down-regulation of Bcl-XL and IAP, the release of cytochrome c and inhibition of Akt. Carcinogenesis. 2003 Jul;24(7):1199-208
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- Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
- Sharma AK, Sharma A (2024). Natural Secondary Metabolites. From Nature, Through Science, to Industry. (1st Ed.). Springer Verlag