Curcuminoide
Curcuminoide sind eine Gruppe natürlicher Verbindungen, die zu den Polyphenolen gehören. Diese Verbindungen sind für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile bekannt und dienen Pflanzen als Schutzmechanismus gegenüber verschiedenen Stressfaktoren und Krankheitserregern. Curcuminoide bestehen aus einer Gruppe von chemischen Verbindungen, darunter Curcumin, Demethoxycurcumin und Bisdemethoxycurcumin, die allesamt das Curcuminoid-Grundgerüst aufweisen. Dieses besteht aus zwei Benzolringen, die über eine konjugierte Doppelbindung miteinander verbunden sind und für die biologische Aktivität der Curcuminoide von entscheidender Bedeutung sind.
Vorkommen
Curcuminoide kommen hauptsächlich in der Kurkumapflanze (Curcuma longa) vor, die vor allem in Südasien heimisch ist. Kurkuma wird seit Langem in der traditionellen Medizin und als Gewürz verwendet. Neben Kurkuma sind Curcuminoide auch in anderen Pflanzen wie Ingwer vorhanden, jedoch in geringeren Konzentrationen.
Andere Curcuminoide sind beispielsweise:
- Bisacurone: Diese Verbindung ist strukturell verwandt mit Curcumin und kommt ebenfalls in Kurkuma vor.
- Zingiberone: Zingiberone sind Curcuminoid-Derivate, die in Ingwer gefunden werden können.
Funktionen
Die Funktion von Curcuminoiden in Pflanzen ist vielfältig und spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Stressfaktoren und der Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit. Als natürliche Abwehrstoffe dienen Curcuminoide dazu, Pflanzen vor schädlichen Pathogenen wie Bakterien und Pilzen zu schützen. Sie können auch als Reaktion auf verschiedene Stressoren wie UV-Strahlung, Verletzungen oder Infektionen gebildet werden, um die Pflanze zu schützen.
Besonders bemerkenswert ist die antioxidative Wirkung von Curcuminoiden, die dazu beiträgt, die Pflanzenzellen vor oxidativem Stress zu schützen. Durch die Neutralisierung freier Radikale können Curcuminoide helfen, Zellschäden zu minimieren und die Gesundheit der Pflanze zu erhalten. Weiterhin besitzen Curcuminoide antiinflammatorische (entzündungshemmende) Eigenschaften, um Gewebeschäden zu begrenzen und das Wohlbefinden der Pflanze zu fördern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Funktion von Curcuminoiden liegt in ihrer Rolle bei der Regulation des Zellwachstums und der Zellteilung. Durch die Beeinflussung von Signalwegen können Curcuminoide das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen steuern und zur gesunden Entwicklung beitragen.
Insgesamt sind Curcuminoide wichtige Moleküle, die Pflanzen helfen, sich an ihre Umgebung anzupassen und Stressfaktoren zu bewältigen. Ihre vielfältigen Funktionen tragen dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pflanze zu erhalten und ihre Überlebensfähigkeit zu verbessern.
Aufgrund ihrer antioxidativen sowie entzündungshemmenden Eigenschaften und möglichen gesundheitlichen Vorteilen für den Menschen sind Curcuminoide, insbesondere Curcumin, Gegenstand intensiver Forschung [1, 2].
Literatur
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
- Sharma AK, Sharma A (2024). Natural Secondary Metabolites. From Nature, Through Science, to Industry. (1st Ed.). Springer Verlag