Epigallocatechingallat – Nebenwirkungen

Epigallocatechingallat (EGCG) ist ein Catechin, das in grünem Tee vorkommt und für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt ist. Trotz seiner positiven Wirkungen können hohe Dosen von EGCG auch Nebenwirkungen verursachen. Wissenschaftler haben einen Aufnahmewert (NOAEL, No Observed Adverse Effect Level) identifiziert, bei dem keine Nebenwirkungen beobachtet wurden. Dieser NOAEL liegt bei täglich 600 mg EGCG [1].

Mögliche Nebenwirkungen von EGCG

  • Gastrointestinale Beschwerden: Hohe Dosen von EGCG können zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen. Diese Symptome treten häufiger bei empfindlichen Personen oder bei Einnahme auf nüchternen Magen auf.
  • Lebertoxizität: Eine der schwerwiegendsten Nebenwirkungen hoher Dosen von EGCG ist die potenzielle Schädigung der Leber. Fälle von Lebertoxizität wurden vor allem bei der Einnahme von hoch dosierten Grüntee-Extrakten berichtet. Studien haben gezeigt, dass eine tägliche Einnahme von mehr als 800 mg EGCG zu einem Anstieg der Leberenzymwerte nach vier Monaten führen kann [1]. Personen mit bestehenden Lebererkrankungen oder Leberfunktionsstörungen sollten daher vorsichtig sein und ihren Konsum von EGCG-haltigen Präparaten überwachen.
  • Kopfschmerzen und Schwindel: In einigen Fällen kann die Einnahme von hohen Dosen EGCG zu Kopfschmerzen und Schwindel führen. Diese Nebenwirkungen sind meist mild und verschwinden nach Reduktion der Dosis oder Absetzen des Präparats.
  • Beeinträchtigung der Eisenaufnahme: EGCG kann die Absorption von Nicht-Häm-Eisen hemmen, das in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Dies kann insbesondere bei Personen mit Eisenmangel oder einem Risiko für Eisenmangel relevant sein. Es wird empfohlen, EGCG-haltige Produkte nicht gleichzeitig mit eisenhaltigen Mahlzeiten oder Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, sondern zeitlich getrennt, um diese Wechselwirkungen zu minimieren.
  • Xerostomie (trockener Mund): Eine weitere mögliche Nebenwirkung von EGCG ist Xerostomie oder trockener Mund. Dies kann durch die adstringierende Wirkung der Catechine verursacht werden, die die Speichelproduktion reduzieren können.

Empfehlungen

  • Dosierung einhalten: Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten die empfohlenen Dosierungen von EGCG nicht überschritten werden. Die tägliche Aufnahme sollte idealerweise unter 600 mg bleiben, wie es der NOAEL-Wert angibt [1].
  • Überwachung der Leberfunktion: Personen, die regelmäßig hohe Dosen von EGCG einnehmen, sollten ihre Leberfunktion überwachen lassen, um mögliche toxische Wirkungen frühzeitig zu erkennen.
  • Konsultation eines Arztes: Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen, insbesondere Lebererkrankungen, Eisenmangel oder Magen-Darm-Problemen, sollten vor der Einnahme von EGCG-Präparaten ihren Arzt konsultieren.
  • Zeitliche Trennung von Eisenpräparaten: Um die Eisenaufnahme nicht zu beeinträchtigen, sollten EGCG-haltige Produkte nicht gleichzeitig mit eisenhaltigen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden. Ein Abstand von mindestens einer Stunde vor und zwei Stunden nach der Eisenaufnahme wird empfohlen.

Fazit

Während Epigallocatechingallat (EGCG) zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet, können hohe Dosen Nebenwirkungen verursachen. Es ist wichtig, die empfohlenen Dosierungen einzuhalten und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen und Medikamenten zu beachten, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Literatur

  1. Dekant W, Fujii K, Shibata E, Morita O, Shimotoyodome A: Safety assessment of green tea based beverages and dried green tea extracts as nutritional supplements. Toxicol Lett. 2017 Jun 24. pii: S 0378-4274 (17) 30233-3