Flavanone – Nebenwirkungen
Flavanone sind bioaktive Verbindungen, die hauptsächlich in Zitrusfrüchten vorkommen und für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt sind, einschließlich antioxidativer, entzündungshemmender und kardioprotektiver Wirkungen. Obwohl sie im Allgemeinen als sicher gelten, können bei einigen Personen und unter bestimmten Bedingungen Nebenwirkungen auftreten [1, 2].
Mögliche Nebenwirkungen
Allergische Reaktionen
- Erklärung: Einige Menschen können allergisch auf Zitrusfrüchte reagieren, die reich an Flavanonen sind. Dies kann Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen und in schweren Fällen anaphylaktische Reaktionen verursachen.
- Beispiel: Personen mit einer bekannten Zitrusfruchtallergie sollten den Konsum von flavanonreichen Lebensmitteln vermeiden.
Magen-Darm-Beschwerden
- Erklärung: Hohe Dosen von Flavanonen können bei empfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen.
- Beispiel: Personen, die große Mengen an Zitrusfrüchten oder Zitrusfruchtsäften konsumieren, könnten diese Symptome erfahren.
Interaktionen mit Medikamenten
- Erklärung: Flavanone können die Bioverfügbarkeit und den Metabolismus bestimmter Medikamente beeinflussen, insbesondere durch Hemmung oder Aktivierung von Cytochrom-P450-Enzymen in der Leber.
- Beispiel: Personen, die Medikamente wie Statine, Blutdrucksenker oder Blutverdünner einnehmen, sollten vorsichtig sein und ihren Arzt konsultieren, da Flavanone die Wirksamkeit dieser Medikamente verändern können.
Blutgerinnung
- Erklärung: Einige Flavanone haben eine blutverdünnende Wirkung, die bei hohen Dosen das Risiko für Blutungen erhöhen kann, insbesondere bei Personen, die bereits Blutverdünner einnehmen.
- Beispiel: Personen, die Antikoagulanzien wie Warfarin einnehmen, sollten den Konsum von flavanonreichen Lebensmitteln überwachen und ihren Arzt informieren.
Eisenabsorption
- Erklärung: Flavanone, insbesondere in Verbindung mit anderen Polyphenolen, können die Absorption von Nicht-Häm-Eisen (pflanzliches Eisen) hemmen, was das Risiko eines Eisenmangels erhöhen kann.
- Beispiel: Personen mit Eisenmangel oder einem hohen Risiko für Eisenmangel sollten flavanonreiche Lebensmittel nicht gleichzeitig mit eisenhaltigen Mahlzeiten oder Nahrungsergänzungsmitteln konsumieren. Ein Abstand von mindestens einer Stunde vor und zwei Stunden nach der Eisenaufnahme wird empfohlen.
Fazit
Flavanone sind im Allgemeinen sicher und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile, wenn sie in normalen diätetischen Mengen konsumiert werden. Dennoch sollten Personen mit spezifischen gesundheitlichen Bedingungen oder diejenigen, die bestimmte Medikamente einnehmen, mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen beachten.
Literatur
- Schmidt E, Schmidt N. (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft