Flavonole – Interaktionen
Flavonole, eine Gruppe von Flavonoiden, die in vielen Pflanzen und Lebensmitteln vorkommen, sind für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Ihre Interaktionen mit anderen Nährstoffen und Medikamenten können jedoch die Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit dieser und anderer Verbindungen beeinflussen [1, 2]. Hier werden die wesentlichen Interaktionen von Flavonolen wie Quercetin, Kämpferol und Myricetin dargestellt.
Vitamine und Spurenelemente
- Vitamin C: Flavonole und Vitamin C wirken synergistisch, um Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Vitamin C kann oxidierte Formen von Flavonolen regenerieren, wodurch deren antioxidative Wirkung verlängert wird.
- Eisen: Flavonole können die Bioverfügbarkeit von Eisen beeinflussen, indem sie mit Nicht-Häm-Eisen Komplexe bilden, die weniger leicht absorbiert werden. Dies kann sowohl von Vorteil als auch nachteilig sein, abhängig vom Eisenstatus des Einzelnen.
Proteine und Aminosäuren
- Proteinbindung: Flavonole können an Plasmaproteine binden, was ihre Transporteffizienz und ihre Eliminationsrate im Körper beeinflusst. Diese Bindung kann entweder die Verfügbarkeit von Flavonolen für metabolische Prozesse erhöhen oder verringern.
Medikamente
- Enzyminduktion und -hemmung: Flavonole können die Aktivität von Enzymen, die am Medikamentenmetabolismus beteiligt sind, insbesondere Cytochrom P450-Enzyme, modulieren. Dies kann zu einer veränderten Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten führen, insbesondere bei Medikamenten mit engem therapeutischen Fenster.
- Transporterproteine: Flavonole können auch die Funktion von Transporterproteinen beeinflussen, die für die Aufnahme und Ausscheidung von vielen Medikamenten und Toxinen verantwortlich sind.
Andere Pflanzeninhaltsstoffe
- Antagonistische und synergistische Effekte: In Lebensmitteln können Flavonole mit anderen Pflanzenstoffen sowohl synergistische als auch antagonistische Effekte aufweisen. Sie können unter anderem die Absorption anderer Nährstoffe verbessern oder hemmen, abhängig von der Zusammensetzung des Nahrungsmittels.
Gesundheitliche Überlegungen
- Einfluss auf die Darmflora: Flavonole können präbiotische Eigenschaften aufweisen, indem sie das Wachstum bestimmter vorteilhafter Darmmikroben fördern. Dies kann die Darmgesundheit beeinflussen und damit indirekt die systemische Verfügbarkeit von Nährstoffen und Medikamenten modulieren.
Literatur
- Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft