Flavanole – Nebenwirkungen

Flavanole, eine Untergruppe der Flavonoide, sind bioaktive Verbindungen, die in einer Vielzahl von pflanzlichen Lebensmitteln wie Tee, Kakao, Äpfeln und Beeren vorkommen. Sie sind bekannt für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Trotz ihrer gesundheitlichen Vorteile können Flavanole in einigen Fällen Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn sie in hohen Dosen konsumiert werden. Im Folgenden sind die möglichen Nebenwirkungen von Flavanolen aufgeführt:

Gastrointestinale Beschwerden

  • Beschreibung: Der Verzehr großer Mengen von Flavanolen, insbesondere aus Nahrungsergänzungsmitteln oder hochkonzentrierten Lebensmitteln, kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  • Symptome: Diese können Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall umfassen.

Allergische Reaktionen

  • Beschreibung: Obwohl selten, können einige Menschen allergisch auf bestimmte flavanolreiche Lebensmittel reagieren.
  • Symptome: Diese können Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen, Atembeschwerden und anaphylaktische Reaktionen umfassen.
  • Hinweis: Personen, die allergisch auf bestimmte Lebensmittel reagieren, sollten flavanolreiche Lebensmittel meiden und bei Verdacht auf eine allergische Reaktion sofort einen Arzt aufsuchen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Beschreibung: Flavanole können mit bestimmten Medikamenten interagieren, insbesondere solchen, die über die Leber metabolisiert werden.
  • Beispiele: Flavanole können die Wirksamkeit von Antikoagulantien (Blutverdünner) (wie Warfarin), Antihypertensiva (wie ACE-Hemmer und Betablocker) und bestimmten Antidepressiva beeinflussen.
  • Hinweis: Personen, die Medikamente einnehmen, sollten den Verzehr flavanolreicher Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit ihrem Arzt besprechen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Auswirkungen auf die Eisenaufnahme

  • Beschreibung: Flavanole, insbesondere die in grünem Tee enthaltenen Catechine, können die Absorption von Nicht-Häm-Eisen (pflanzliches Eisen) hemmen.
  • Symptome: Ein übermäßiger Konsum von flavanolreichen Lebensmitteln kann das Risiko eines Eisenmangels erhöhen, insbesondere bei Personen, die bereits einem Risiko für Eisenmangel ausgesetzt sind.
  • Hinweis: Es wird empfohlen, flavanolreiche Lebensmittel wie grünen Tee nicht gleichzeitig mit eisenreichen Mahlzeiten oder Nahrungsergänzungsmitteln zu konsumieren. Ein Abstand von mindestens einer Stunde vor und zwei Stunden nach der Einnahme von eisenhaltigen Produkten wird empfohlen, um die Eisenaufnahme nicht zu beeinträchtigen.

Fazit

Flavanole sind wertvolle bioaktive Verbindungen mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen. Dennoch können sie in hohen Dosen oder bei bestimmten Personengruppen Nebenwirkungen verursachen. Es ist wichtig, auf eine ausgewogene Aufnahme von Flavanolen zu achten und mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten sowie die Auswirkungen auf die Eisenaufnahme zu berücksichtigen [1, 2].

Literatur

  1. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft