Hesperitin – Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung

Hesperitin, ein bedeutendes Flavanon, das hauptsächlich aus den Aglykonen von Hesperidin gewonnen wird, findet sich vorwiegend in Citrusfrüchten wie Orangen und Grapefruits. Dieser Artikel erörtert die Synthese, Resorption, den Transport und die Verteilung von Hesperitin im menschlichen Körper und betont seine Rolle als kraftvolles Antioxidans.

Definition und Synthese

  • Hesperitin wird durch enzymatische Hydrolyse von Hesperidin, einem Glykosid, das in den Schalen von Zitrusfrüchten reichlich vorhanden ist, synthetisiert. Bei diesem Prozess wird der Zuckeranteil entfernt, wodurch das aglykone Hesperitin freigesetzt wird.

Resorption und Bioverfügbarkeit

  • Hohe Bioverfügbarkeit: Nach der oralen Aufnahme von hesperidinhaltigen Nahrungsmitteln oder -ergänzungen wird Hesperitin im Dünndarm resorbiert. Die Bioverfügbarkeit ist besonders hoch, da es schnell in die Blutbahn übergeht und hohe Plasmakonzentrationen erreicht.
  • Einfluss von Fett: Als fettlösliche Substanz wird Hesperitin effektiver resorbiert, wenn es zusammen mit fetthaltigen Lebensmitteln eingenommen wird. Fette verbessern die Löslichkeit und die Aufnahme von Hesperitin durch die Darmwand.

Transport und Verteilung

  • Zellmembran-Integration: Aufgrund seiner Fettlöslichkeit reichert sich Hesperitin in den Zellmembranen an, wo es strukturelle und schützende Funktionen übernimmt.
  • Systemische Verteilung: Nach der Aufnahme wird Hesperitin über das Blut zu verschiedenen Organen transportiert, wo es seine antioxidativen und protektiven Wirkungen entfaltet.

Antioxidative Eigenschaften

  • Radikalfänger: Hesperitin ist in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren, was zu einer Reduktion von oxidativem Stress und einer Minderung zellulärer Schäden führt.
  • DNS-Schutz: Durch seine antioxidative Kapazität schützt Hesperitin die DNA vor oxidativen Schäden, was die Zellintegrität und -funktion unterstützt.

Entgiftungsförderung

  • Anregung von Phase-II-Enzymen: Hesperitin stimuliert die Bildung von Enzymen der Phase-II-Detoxifikation, die eine Schlüsselrolle bei der Entgiftung von Toxinen und Chemikalien spielen.

Schlussfolgerung

Die vielfältigen Funktionen von Hesperitin, von seiner antioxidativen Wirkung bis hin zur Unterstützung der körpereigenen Entgiftungsprozesse, machen es zu einem wichtigen Mikronährstoff in der Ernährung. Die optimale Aufnahme und Nutzung von Hesperitin kann durch die Kombination mit Fetten verbessert werden, was seine gesundheitsfördernden Eigenschaften weiter steigert.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Sharma AK, Sharma A (2024). Natural Secondary Metabolites. From Nature, Through Science, to Industry. (1st Ed.). Springer Verlag