Hesperitin – Sicherheitsbewertung

Hesperitin ist ein Flavanon, das hauptsächlich in Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen und Grapefruits vorkommt. Es ist bekannt für seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile, darunter antioxidative, entzündungshemmende und kardioprotektive Wirkungen. Die Sicherheitsbewertung von Hesperitin basiert auf aktuellen Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Bewertungen.

Allgemeine Sicherheit

  • Lebensmittelkonsum: Hesperitin ist in den Mengen, die typischerweise über die Nahrung aufgenommen werden, als sicher eingestuft. Zitrusfrüchte und daraus gewonnene Produkte, die Hesperitin enthalten, werden seit Jahrhunderten weltweit konsumiert, ohne dass schwerwiegende Nebenwirkungen berichtet wurden.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Die Einnahme von Hesperitin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist in den empfohlenen Dosierungen im Allgemeinen sicher. Die üblichen Dosierungen liegen zwischen 100 und 500 mg pro Tag.

Toxikologische Bewertung

  • Akute Toxizität: Studien zur akuten Toxizität haben gezeigt, dass Hesperitin eine sehr niedrige Toxizität aufweist. Die letale Dosis (LD50) bei Ratten liegt weit über den Mengen, die normalerweise über Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.
  • Langzeittoxizität: Langzeitstudien an Tieren haben keine signifikanten toxischen Wirkungen von Hesperitin gezeigt, selbst bei hohen Dosierungen.

Mutagenität und Karzinogenität

  • Mutagenität: Hesperitin wurde in verschiedenen In-vitro- und In-vivo-Tests auf mutagene Wirkungen untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hesperitin keine mutagenen Eigenschaften besitzt.
  • Karzinogenität: Langzeitstudien zur Karzinogenität haben gezeigt, dass Hesperitin keine krebsfördernden Wirkungen hat. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass Hesperitin krebshemmende Eigenschaften haben könnte.

Reproduktionstoxizität

  • Studien zur Reproduktionstoxizität haben gezeigt, dass Hesperitin keine negativen Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit hat. In Tiermodellen wurden keine negativen Effekte auf die Fruchtbarkeit oder die Entwicklung von Nachkommen beobachtet.

Spezifische Risikogruppen

  • Schwangere und stillende Frauen: Es gibt keine spezifischen Studien zur Sicherheit von Hesperitin bei schwangeren und stillenden Frauen. Daher sollten sie vorsichtshalber auf hohe Dosen von Hesperitin-Nahrungsergänzungsmitteln verzichten.
  • Kinder: Hesperitin ist in den Mengen, die typischerweise über die Nahrung aufgenommen werden, auch für Kinder als sicher eingestuft. Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch mit Vorsicht verwendet werden, und die Dosierungen sollten an das Alter und das Körpergewicht angepasst werden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Antikoagulantien (Blutverdünner): Hesperitin kann die Wirkung von Antikoagulantien wie Warfarin verstärken und somit das Blutungsrisiko erhöhen. Personen, die solche Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Hesperitin-Nahrungsergänzungsmitteln ihren Arzt konsultieren.
  • Antihypertensiva (blutdrucksenkende Medikamente): Hesperitin kann die Wirkung von Antihypertensiva beeinflussen und zu einem unerwünschten Blutdruckabfall führen. Eine ärztliche Konsultation ist daher ratsam.

Fazit

Hesperitin ist im Allgemeinen sicher, wenn es in den üblichen Mengen über die Nahrung aufgenommen wird. Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden. Personen mit speziellen Gesundheitsbedingungen oder diejenigen, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Hesperitin-Präparaten einen Arzt konsultieren [1, 2].

Literatur

  1. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft