Isoflavone – Interaktionen
Isoflavone sind eine wichtige Gruppe von Flavonoiden, bekannt für ihre östrogenähnlichen Eigenschaften und vielfältige Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, Mikronährstoffen und Phytotherapeutika. Hier sind die wesentlichen Interaktionen von Isoflavonen zusammengefasst:
Interaktionen mit Arzneimitteln
- Tamoxifen: Genistein kann die Wirksamkeit von Tamoxifen, einem Medikament zur Behandlung von östrogenrezeptorpositivem Brustkrebs, negativ beeinflussen. Diese Wechselwirkung wurde in Tiermodellen beobachtet, jedoch ist die Übertragbarkeit auf den Menschen noch unklar. Fachgesellschaften empfehlen, dass Frauen, die Tamoxifen einnehmen, moderat Sojaprodukte konsumieren können [1, 3].
- Antibiotika: Eine Antibiotikatherapie kann die biologische Aktivität von Isoflavonen reduzieren, indem sie die Darmflora beeinträchtigt, die für den Stoffwechsel von Isoflavonen wesentlich ist [2].
- Schilddrüsenhormone: Isoflavone können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen, indem sie mit der Synthese von Schilddrüsenhormonen interagieren, was bei Personen mit Schilddrüsenerkrankungen oder jenen, die Schilddrüsenmedikamente einnehmen, von Bedeutung sein kann.
Interaktionen mit Mikronährstoffen
- Eisen: Isoflavone können die Eisenabsorption beeinträchtigen, was besonders für Personen mit Eisenmangel relevant ist.
- Calcium: Es gibt Hinweise, dass Isoflavone die Absorption von Calcium stören können, was insbesondere für postmenopausale Frauen wichtig sein könnte.
Interaktionen mit Phytotherapeutika:
- Kombination mit anderen Phytoöstrogenen: Die Einnahme von Isoflavonen zusammen mit anderen phytoöstrogenhaltigen Präparaten könnte die östrogenähnliche Wirkung verstärken oder abschwächen.
- Kräuterzubereitungen: Kräuter, die die Aktivität von Cytochrom P450 Enzymen beeinflussen, können den Metabolismus von Isoflavonen verändern, was deren Wirksamkeit reduzieren oder erhöhen könnte.
Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [4-6].
Literatur
- Ju YH, Doerge DR, Allred KF, Allred CD, Helferich WG: Dietary genistein negates the inhibitory effect of tamoxifen on growth of estrogen-dependent human breast cancer (MCF-7) cells implanted in athymic mice. Cancer Res. 2002;62(9):2474-2477
- Natural Medicines Comprehensive Database. Soy. 2004. Available at: http://www.naturaldatabase.com/monograph.asp?mono_id=975&brand_id=.
- dkfz. Deutsches Krebsforschungszentrum Krebsinformationsdienst: Soja und Brustkrebs. 22.03.2019; www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2019
- Schmidbauer C (Hrsg.). (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe (4. Auflage). Verlagshaus der Ärzte
- Schmidt E, Schmidt N. (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft