Matairesinol – Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung

Matairesinol ist ein Lignan, das in vielen Pflanzen vorkommt und für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile bekannt ist [1, 2]. Hier folgt eine detaillierte Beschreibung seiner Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung:

Definition

Matairesinol ist ein pflanzliches Lignan, eine Art von Phytoöstrogen, das strukturell ähnlich zu Östrogen ist. Es wird in einer Vielzahl von Pflanzen gefunden, einschließlich Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkernen und bestimmten Beeren und Nüssen.

Synthese

In Pflanzen wird Matairesinol aus dem Phenylpropanoid-Stoffwechselweg synthetisiert. Dieser Prozess beginnt typischerweise mit Phenylalanin, das durch eine Reihe von enzymatischen Reaktionen in verschiedene Intermediate umgewandelt wird, bevor es schließlich in Matairesinol übergeht. Diese Synthese involviert mehrere Schlüsselenzyme, darunter Phenylalanin-Ammoniak-Lyase (PAL), Zimtsäure-4-Hydroxylase und andere spezifische Lignan-Biosynthese-Enzyme.

Resorption

Die Resorption von Matairesinol im menschlichen Körper beginnt im Darm. Wie bei vielen Lignanen wird Matairesinol in der Darmflora zu Enterolacton und Enterodiol metabolisiert, welche biologisch aktiver sind und leichter resorbiert werden können. Die Resorptionsrate kann durch die Zusammensetzung der Darmmikrobiota, die Ernährungsgewohnheiten und andere individuelle gesundheitliche Faktoren beeinflusst werden.

Transport und Verteilung

Nach der Resorption wird Matairesinol über das Blut zu verschiedenen Geweben transportiert, wo es potenziell bioaktive Funktionen ausüben kann. Es bindet an Albumin und andere Blutproteine, die es durch den Körper transportieren. Die Verteilung im Körper hängt von seiner Löslichkeit, seiner Bindungsaffinität zu Proteinen und den spezifischen Transportmechanismen ab, die es zu Zielgeweben führen, wie z.B. zu Brustgewebe, wo es möglicherweise präventive Effekte gegen Krebs hat.

Metabolisierung und Ausscheidung

Matairesinol wird in der Leber weiter metabolisiert und schließlich über die Nieren oder durch die Galle ausgeschieden. Die Metabolite von Matairesinol, insbesondere Enterolacton und Enterodiol, können auch im Urin nachgewiesen werden, was auf eine aktive Metabolisierung und Ausscheidung hinweist.

Die Untersuchung der genauen Mechanismen, wie Matairesinol im Körper verarbeitet wird, ist weiterhin Gegenstand aktueller Forschung, da diese Einblicke in seine potenziellen therapeutischen Anwendungen bieten können.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Sharma AK, Sharma A (2024). Natural Secondary Metabolites. From Nature, Through Science, to Industry. (1st Ed.). Springer Verlag