Matairesinol – Interaktionen

Matairesinol, ein pflanzliches Lignan, das in zahlreichen Lebensmitteln und Pflanzen vorkommt, interagiert auf verschiedene Weisen mit Medikamenten und anderen bioaktiven Substanzen. Diese Interaktionen können die Wirksamkeit von Matairesinol und anderen gleichzeitig eingenommenen Substanzen beeinflussen [1-3]. Hier eine Übersicht über wichtige Interaktionen:

Mikronährstoffe

  • Eisen: Matairesinol kann die Absorption von Eisen, insbesondere Nicht-Häm-Eisen (pflanzliches Eisen), hemmen, indem es mit Eisen Komplexe bildet, die schwer löslich sind. Dies kann besonders bei Personen mit Eisenüberschuss oder bei solchen, die Nahrungsergänzungsmittel mit hohem Eisengehalt einnehmen, relevant sein.
  • Calcium: Ähnlich wie bei Eisen kann Matairesinol die Absorption von Calcium beeinflussen. Diese Interaktion kann die Bioverfügbarkeit von Calcium verringern und sollte bei Personen mit einem erhöhten Bedarf oder bei der Einnahme von Calciumpräparaten berücksichtigt werden.
  • Zink: Matairesinol kann auch die Absorption von Zink beeinflussen. Die Wirkung kann je nach spezifischem Flavon unterschiedlich ausgeprägt sein, was die Verfügbarkeit von Zink im Körper beeinträchtigen kann.

Medikamente

  • Interaktion mit Medikamenten, die über das Cytochrom P450-Enzymsystem metabolisiert werden: Matairesinol kann die Aktivität bestimmter Enzyme des Cytochrom P450-Systems beeinflussen, was zu veränderten Metabolisierungsraten anderer Medikamente führen kann. Dies kann die Plasmakonzentrationen dieser Medikamente erhöhen oder senken und ihre Wirksamkeit oder Nebenwirkungsprofile verändern.
  • Einfluss auf die Östrogenrezeptoraktivität: Als Phytoöstrogen kann Matairesinol mit der Wirkung von östrogenabhängigen Medikamenten, wie z. B. Tamoxifen und anderen Selektiven Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs), interagieren. Diese Interaktion kann die therapeutische Wirksamkeit dieser Medikamente beeinträchtigen, besonders bei der Behandlung hormonabhängiger Erkrankungen.
  • Wechselwirkungen mit blutverdünnenden Medikamenten: Da Matairesinol potenziell antithrombotische Eigenschaften hat, könnte es das Blutungsrisiko erhöhen, wenn es zusammen mit Antikoagulantien wie Warfarin oder Aspirin eingenommen wird. Dies erfordert eine sorgfältige Überwachung der Blutgerinnungsparameter.
  • Effekte auf den Glukosemetabolismus: Matairesinol kann die Insulinsensitivität beeinflussen und möglicherweise die Wirkung von Diabetesmedikamenten verstärken oder abschwächen. Personen, die blutzuckersenkende Medikamente einnehmen, sollten die Einnahme von Matairesinol nur unter ärztlicher Aufsicht vornehmen.
  • Absorption und Bioverfügbarkeit: Die Anwesenheit von Matairesinol kann die Absorption und die Bioverfügbarkeit von Mineralien wie Eisen und Calcium beeinflussen, indem es mit diesen Substanzen Komplexe bildet oder deren Absorption im Darm hemmt.

Literatur

  1. Schmidbauer C (Hrsg.) (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe (4. Auflage). Verlagshaus der Ärzte
  2. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft