Myricetin – Interaktionen

Myricetin, ein Flavonol, das in vielen Früchten, Gemüsen und Tees vorkommt, interagiert auf verschiedene Weise mit anderen Mikronährstoffen und Wirkstoffen. Diese Interaktionen können sowohl die Wirksamkeit von Myricetin als auch die von anderen Substanzen beeinflussen. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Interaktionen beschrieben:

Interaktionen mit Spurenelementen

  • Eisen: Myricetin kann mit Eisenionen chelatbildende Komplexe eingehen, was die Bioverfügbarkeit von Eisen beeinträchtigen kann. Diese Wechselwirkung ist besonders relevant bei Personen mit hohem Eisenbedarf oder solchen, die an Eisenmangel leiden.
  • Zink: Ähnlich wie bei Eisen kann Myricetin auch mit Zink interagieren und dessen Absorption möglicherweise verringern. Dies ist bedeutend für die Nährstoffversorgung und kann bei Langzeiteinnahme hoher Dosen von Myricetin-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln zu berücksichtigen sein.

Interaktionen mit Medikamenten

  • Cytochrom P450 Enzyme: Myricetin ist ein bekannter Inhibitor einiger Enzyme des Cytochrom P450-Systems, das eine zentrale Rolle im Arzneimittelstoffwechsel spielt. Diese Interaktion kann den Metabolismus von Medikamenten beeinflussen, die durch diese Enzyme abgebaut werden, was zu einer Erhöhung der Medikamentenwirkung oder -toxizität führen kann.
  • Antikoagulantien: Aufgrund seiner antithrombotischen Eigenschaften kann Myricetin die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen.

Interaktionen mit anderen Nährstoffen

  • Vitamin C: Myricetin und Vitamin C können synergistisch wirken, um die antioxidativen Eigenschaften zu verstärken. Myricetin hilft, oxidiertes Vitamin C zu regenerieren, wodurch dessen antioxidative Kapazität verlängert wird.
  • Ballaststoffe: Die Anwesenheit von Ballaststoffen in der Nahrung kann die Absorption von Myricetin beeinträchtigen, da Ballaststoffe die Verweildauer von Nahrungsmitteln im Verdauungstrakt verlängern und mit Myricetin um Absorptionsstellen konkurrieren können.

Ernährungsbedingte Wechselwirkungen

  • Proteine: Proteine können mit Myricetin interagieren, indem sie seine Löslichkeit und Stabilität erhöhen. Diese Interaktionen können die Bioverfügbarkeit von Myricetin verbessern und seine antioxidativen Effekte im Körper unterstützen.

Literatur

  1. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft