Polyphenole – Nebenwirkungen
Polyphenole, die in vielen Pflanzen vorkommen und für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt sind, gelten im Allgemeinen als sicher und gesundheitsfördernd. In normalen Ernährungsmengen konsumiert, tragen sie zur Prävention verschiedener chronischer Krankheiten bei. Allerdings können bei übermäßigem Konsum oder in speziellen Situationen auch Nebenwirkungen auftreten.
Mögliche Nebenwirkungen von Polyphenolen
- Gastrointestinale Beschwerden: Hohe Dosen von Polyphenolen, besonders aus Nahrungsergänzungsmitteln oder konzentrierten Quellen, können Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Sodbrennen oder Durchfall verursachen. Dies liegt daran, dass einige Polyphenole die Eisenabsorption hemmen oder mit bestimmten Enzymen und Verdauungssäften interagieren können.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Polyphenole können mit verschiedenen Medikamenten interagieren und deren Wirkung verstärken oder abschwächen. Beispielsweise können bestimmte Polyphenole die Wirkung von Antikoagulantien (Blutverdünner) verstärken, was das Blutungsrisiko erhöhen kann. Ebenso können sie den Metabolismus von Medikamenten durch Beeinflussung der Leberenzyme verändern.
- Allergische Reaktionen: Obwohl selten, können manche Personen allergisch auf bestimmte Polyphenole reagieren, insbesondere wenn diese in isolierter Form als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Symptome könnten Hautausschläge, Juckreiz oder Atembeschwerden sein.
- Hemmung der Nährstoffaufnahme: Einige Polyphenole, wie die Tannine in Tee, Kaffee und einigen Hülsenfrüchten, können die Aufnahme wichtiger Nährstoffe hemmen. Dazu gehören Eisen und, in geringerem Maße, Kalzium, Zink und Kupfer. Dies ist besonders bedeutsam für Personen mit bestehenden Mängeln oder erhöhtem Nährstoffbedarf.
Fazit
Polyphenole sind wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung und haben zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Dennoch ist es wichtig, sie in einem ausgewogenen Verhältnis zu konsumieren, besonders wenn man Medikamente einnimmt oder an bestimmten gesundheitlichen Problemen leidet [1, 2].
Literatur
- Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft