Polyphenole – Risikogruppen

Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in einer Vielzahl von Lebensmitteln vorkommen und zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Da sie nicht als essentielle Nährstoffe klassifiziert werden, gibt es keine spezifischen Risikogruppen für einen Polyphenolmangel im klassischen Sinne. Allerdings können bestimmte Bevölkerungsgruppen aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten oder Lebensumstände ein geringeres Aufkommen dieser schützenden Verbindungen in ihrer Ernährung haben, was ihre allgemeine Gesundheit beeinträchtigen könnte [1, 2].

Risikogruppen für geringe Polyphenolaufnahme:

  • Personen mit unausgewogener Ernährung: Menschen, die sich hauptsächlich von stark verarbeiteten Lebensmitteln ernähren, die arm an frischem Obst und Gemüse, Vollkörnern, Nüssen und Samen sind, könnten weniger Polyphenole aufnehmen. Diese Nährstoffe sind hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten.
  • Ältere Erwachsene: Mit zunehmendem Alter kann der Appetit nachlassen und gesundheitliche Probleme können die Vielfalt der Ernährung einschränken. Ältere Menschen, insbesondere solche mit Kau- oder Schluckbeschwerden, könnten weniger polyphenolreiche Lebensmittel konsumieren.
  • Personen mit eingeschränktem Zugang zu frischen Lebensmitteln: Menschen in "Food Deserts", wo der Zugang zu frischen, gesunden Lebensmitteln begrenzt ist, können Schwierigkeiten haben, eine polyphenolreiche Ernährung zu sich zu nehmen. Dies kann auch Personen betreffen, die aus finanziellen Gründen oder aufgrund von Logistik nicht regelmäßig frisches Obst und Gemüse kaufen können.
  • Personen mit spezifischen Diäten: Menschen, die strenge Diäten befolgen, die den Konsum bestimmter Lebensmittelgruppen ausschließen, wie zum Beispiel sehr kohlenhydratarme Diäten, könnten weniger Quellen für Polyphenole zu sich nehmen.
  • Raucher und Personen, die regelmäßig Alkohol konsumieren: Diese Gruppen haben oft eine schlechtere allgemeine Ernährungsqualität und könnten von einer geringeren Aufnahme antioxidativer Substanzen wie Polyphenolen betroffen sein, was zu einer höheren oxidativen Belastung und Entzündungsneigung führt.

Literatur

  1. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft