Proanthocyanidine – Nebenwirkungen

Proanthocyanidine sind natürliche Pflanzenstoffe, die in vielen Lebensmitteln wie Trauben, Beeren, Äpfeln und Nüssen vorkommen. Sie sind für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und werden allgemein als sicher angesehen. Dennoch können in bestimmten Fällen Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei übermäßiger Einnahme oder bei bestimmten gesundheitlichen Bedingungen.

Mögliche Nebenwirkungen

Magen-Darm-Beschwerden

• Bei hohen Dosen von Proanthocyanidinen können einige Menschen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Magenkrämpfe erleben. Diese Symptome treten normalerweise bei sehr hohen Konzentrationen auf, wie sie in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen können, und sind bei einer normalen Ernährung selten.

Interaktionen mit Medikamenten

• Proanthocyanidine können mit bestimmten Medikamenten interagieren. Sie können unter anderem die Wirkung von Antikoagulanzien (Blutverdünnern) verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen. Personen, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, sollten daher vor der Einnahme von proanthocyanidinhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Allergische Reaktionen

• Obwohl selten, können einige Personen allergisch auf Proanthocyanidine reagieren. Symptome einer allergischen Reaktion können Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen und Atembeschwerden sein. Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Beeinträchtigung der Eisenaufnahme

• Ähnlich wie andere Polyphenole können Proanthocyanidine die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen aus pflanzlichen Quellen hemmen. Dies kann besonders bei Menschen mit einem Risiko für Eisenmangel relevant sein. Es wird empfohlen, Proanthocyanidin-haltige Lebensmittel nicht gleichzeitig mit eisenreichen Mahlzeiten oder Nahrungsergänzungsmitteln zu konsumieren. Ein zeitlicher Abstand von mindestens einer Stunde vor und zwei Stunden nach der Einnahme von Eisenpräparaten wird empfohlen, um die Aufnahme von Eisen nicht zu beeinträchtigen.

Nierenfunktion

• Es gibt einige Hinweise darauf, dass sehr hohe Dosen von Proanthocyanidinen die Nierenfunktion beeinträchtigen können. Menschen mit bereits bestehenden Nierenproblemen sollten daher Vorsicht walten lassen und ihre Einnahme mit einem Arzt besprechen.

Fazit

Proanthocyanidine sind in der Regel sicher und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile, wenn sie in moderaten Mengen über die Nahrung aufgenommen werden. Nebenwirkungen sind selten und treten meist nur bei hohen Dosen oder in Kombination mit bestimmten Medikamenten auf. Personen, die Nahrungsergänzungsmittel mit Proanthocyanidinen einnehmen möchten, sollten dies unter ärztlicher Aufsicht tun, insbesondere wenn sie Medikamente einnehmen oder gesundheitliche Probleme haben [1, 2].

Literatur

1. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft