Proanthocyanidine – Sicherheitsbewertung

Proanthocyanidine sind eine Gruppe von Polyphenolen, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Trauben, Äpfeln, Beeren, Nüssen und bestimmten Arten von Tee vorkommen. Sie sind bekannt für ihre starken antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Im Allgemeinen gelten Proanthocyanidine als sicher, wenn sie über die Nahrung aufgenommen werden, doch es gibt einige Aspekte ihrer Sicherheit, die beachtet werden sollten, insbesondere bei der Einnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Allgemeine Sicherheit

Natürliche Quellen

  • Der Verzehr von Proanthocyanidinen aus natürlichen Lebensmitteln wird allgemein als sicher angesehen. In einer ausgewogenen Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Nüssen und Tee ist, tragen Proanthocyanidine zu den gesundheitlichen Vorteilen dieser Nahrungsmittel bei, ohne bekannte Nebenwirkungen.

Nahrungsergänzungsmittel

  • Proanthocyanidine sind auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Diese können in höheren Konzentrationen vorliegen als in natürlichen Nahrungsmitteln, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist. In den meisten Studien und Bewertungen wird eine tägliche Einnahme von bis zu 1.000 mg Proanthocyanidinen als sicher angesehen.

Wissenschaftliche Bewertungen und Empfehlungen

Toxikologische Studien

  • In toxikologischen Studien wurden bei typischen diätetischen Aufnahmemengen keine signifikanten negativen Effekte von Proanthocyanidinen beobachtet. Auch bei höheren Dosen, die in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden, sind Nebenwirkungen selten und meistens mild, wie z. B. Magen-Darm-Beschwerden.

Empfohlene Aufnahmemengen

  • Es gibt keine spezifischen, von großen Gesundheitsbehörden festgelegten Obergrenzen für die Aufnahme von Proanthocyanidinen. Dennoch wird empfohlen, sich an die Mengen zu halten, die durch eine ausgewogene Ernährung erreicht werden können, und bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln die Anweisungen auf dem Etikett zu befolgen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen

Schwangere und Stillende

  • Für schwangere und stillende Frauen gibt es keine ausreichenden Daten zur Sicherheit hoher Mengen an Proanthocyanidinen. Es wird daher empfohlen, Nahrungsergänzungsmittel mit Proanthocyanidinen nur nach Rücksprache mit einem Arzt einzunehmen.

Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen

  • Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen, wie Nierenerkrankungen, sollten Vorsicht walten lassen. Hohe Dosen von Proanthocyanidinen könnten potenziell die Nierenfunktion beeinträchtigen.

Medikamenteninteraktionen

  • Proanthocyanidine können die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, insbesondere solcher, die die Blutgerinnung beeinflussen. Personen, die Antikoagulantien (blutverdünnende Medikamente) einnehmen, sollten ihre Aufnahme von Proanthocyanidinen mit ihrem Arzt besprechen.

Fazit

Proanthocyanidine sind allgemein sicher, wenn sie in den Mengen konsumiert werden, die typischerweise in einer ausgewogenen Ernährung vorkommen. Nahrungsergänzungsmittel, die hohe Konzentrationen dieser Verbindungen enthalten, sollten mit Vorsicht verwendet werden, insbesondere bei Personen mit speziellen Gesundheitsbedingungen oder in Kombination mit bestimmten Medikamenten [1, 2].

Literatur

  1. Schmidt E, Schmidt N (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft