Eisen – Versorgungssituation

In der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II, 2008) wurde für Deutschland das Ernährungsverhalten der Bevölkerung untersucht und gezeigt, wie sich dies auf die durchschnittliche tägliche Nährstoffzufuhr mit Makro- und Mikronährstoffen (Vitalstoffe) auswirkt.

Als Bemessungsgrundlage für die Beurteilung der Nährstoffversorgung werden die Zufuhr-Empfehlungen (D-A-CH-Referenzwerte) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) herangezogen. Ein Vergleich, der in der NVS II ermittelten Nährstoffzufuhr mit den Empfehlungen der DGE lässt erkennen, für welche Mikronährstoffe (Vitalstoffe) in Deutschland häufiger eine Unterversorgung besteht.

Zur Versorgungssituation lässt sich feststellen:

  • Insgesamt erreichen 83,0 % bzw. 70,8 % der Frauen – basierend auf einer durchschnittlichen Zufuhrempfehlung von 16 mg bzw. 14 mg Eisen/Tag – sowie 20,9 % der Männer die empfohlene tägliche Eisen-Zufuhr nicht.
  • Bei Männern ist insbesondere die Altersgruppe 65-80 Jahre am schlechtesten mit Eisen versorgt.
  • Den am schlechtesten versorgten Frauen fehlen 9 mg Eisen auf Basis einer Zufuhrempfehlung von 16 mg Eisen/Tag. Dies entspricht einem täglichen Fehlbetrag von 44 % der empfohlenen Zufuhrmenge.
  • Den am schlechtesten versorgten Männern fehlen 2,8 mg Eisen. Dies entspricht einem täglichen Fehlbetrag von 25 % der empfohlenen Zufuhrmenge.
  • Schwangere haben einen täglichen Mehrbedarf von 11 mg Eisen gegenüber prämenopausalen nicht-schwangeren Frauen.
    Die am schlechtesten versorgten Schwangeren haben einen Fehlbetrag von 20,7 mg Eisen pro Tag.
  • Stillende haben gegenüber prämenopausalen Nicht-Schwangeren keinen täglichen Mehrbedarf.
    Die am schlechtesten versorgten Stillenden haben einen Fehlbetrag von 9,7 mg Eisen pro Tag.
  • Auch nicht-stillende Frauen sollten nach der Geburt ihre Eisenzufuhr erhöhen, um die Verluste während der Schwangerschaft wieder auszugleichen.

Da sich die Zufuhr-Empfehlungen der DGE an dem Bedarf von gesunden und normalgewichtigen Menschen orientieren, kann ein individueller Mehrbedarf (z. B. wg. Ernährungsweise, Genussmittelkonsums, Dauermedikation etc.) über den Zufuhr-Empfehlungen der DGE liegen.

Literatur

  1. Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht, Teil 2; Karlsruhe, 2008
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft