Jod – Mangelsymptome

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das für die Produktion der Schilddrüsenhormone notwendig ist. Ein Mangel an Jod führt zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen, die je nach Schweregrad des Mangels und dem Alter der betroffenen Person variieren. Dieser Artikel untersucht die Symptome eines Jodmangels und die daraus resultierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen [1-3].

Frühe Anzeichen: Kropfbildung

Eine der frühesten und sichtbarsten Manifestationen eines Jodmangels ist die Vergrößerung der Schilddrüse, auch bekannt als Kropf. Diese Vergrößerung tritt auf, weil die Schilddrüse kontinuierlich durch das Schilddrüsen-stimulierende Hormon (TSH) angeregt wird, Schilddrüsenhormone zu produzieren. Da jedoch Jod fehlt, kann die Schilddrüse nicht genügend Hormone synthetisieren.

Beschwerden durch einen Kropf

• Zunahme des Halsumfangs
• Gefühl eines "Kloßes" im Hals
• Atembeschwerden
• Schluckbeschwerden
• Stauung in den sichtbaren Halsvenen

Eine ausreichende Jodzufuhr kann die Größe der Schilddrüse verringern. Ob und inwieweit die Auswirkungen einer Schilddrüsenunterfunktion reversibel sind, hängt vom Alter der Betroffenen ab.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Bei schwerem Jodmangel kann die Schilddrüse nicht genügend Hormone produzieren, was zu einer Hypothyreose führt. Die Symptome einer Hypothyreose umfassen:

• Müdigkeit
• Desinteresse
• Erhöhte Reaktionszeit
• Konzentrationsschwäche
• Antriebslosigkeit
• Kälteempfindlichkeit
• Obstipation (Verstopfung)
• Appetitlosigkeit
• Gewichtszunahme
• Trockene und kühle Haut
• Heisere und tiefe Stimme
• Dünner werdendes Haar
• Bradykardie (verlangsamter Herzschlag)
• Hypercholesterinämie (erhöhte Cholesterin-Serumspiegel)
• Zyklusstörungen bei Frauen

Weiteres

Auswirkungen bei Kindern

Kinder, die unter Jodmangel leiden, können folgende Probleme entwickeln:

• Nachlassen der schulischen Leistungen
• Verlangsamte körperliche und geistige Entwicklung

Ein Jodmangel hat besonders in den frühen Lebensjahren die schwerwiegendsten Auswirkungen, da in dieser Zeit die Entwicklung des Gehirns stattfindet. Ist ein junges und sich entwickelndes Gehirn durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen geschädigt, so ist diese Schädigung meist irreversibel.

Schwangere und Stillende

Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Jodbedarf. Ein Jodmangel während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Auswirkungen auf die geistige Entwicklung des Ungeborenen haben. In den schwersten Fällen kann sich die kongenitale Hypothyreose entwickeln, auch als Kretinismus bekannt.

Ältere Menschen

Bei älteren Menschen kann Jodmangel zu Leistungsschwäche führen, was oft als allgemeine altersbedingte Veränderung missverstanden wird. In einigen Fällen kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen sogar zu einer Demenz führen, die im Gegensatz zur Altersdemenz oder Morbus Alzheimer durch Jod-Supplementation reversibel ist.

Fazit

Jodmangel hat weitreichende gesundheitliche Auswirkungen, die von Kropfbildung und Hypothyreose bis hin zu ernsthaften Entwicklungsstörungen bei Kindern und Demenz bei älteren Menschen reichen. Eine ausreichende Jodzufuhr ist daher entscheidend für die Erhaltung der allgemeinen Gesundheit und die Prävention schwerwiegender gesundheitlicher Probleme.

Literatur

1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
3. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag