Kupfer – Nebenwirkungen

Unerwünschte Effekte einer überhöhten Kupferzufuhr sind akut vor allem gastrointestinale Störungen und langfristig Schädigungen der Leber.

Akute Vergiftungserscheinungen von Kupfer treten bei höheren Mengen auf und umfassen Symptome wie Magenschmerzen, Nausea (Übelkeit), Erbrechen bis hin zu wässrig-blutigen Diarrhöen (Durchfällen) [1, 4]. 

Die tödliche Dosis von Kupfersalzen wird von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) mit 200 mg pro kg Körpergewicht und Tag angegeben [1, 3]. Dabei kommt es zu schweren Symptomen wie blutigem Durchfall und Urin, Hypotonie (niedriger Blutdruck), Lebernekrose (lebensbedrohlicher Zelluntergang der Leber), Nieren- und Kreislaufversagen bis hin zum Koma und Tod.

In einer Einzelfallbeschreibung kam es bei langfristiger Einnahme einer Menge von 30 mg Kupfer pro Tag, eingenommen über 2 Jahre, und einer anschließenden Einnahme von 60 mg Kupfer pro Tag für unbestimmte Zeit zu akutem Leberversagen [3].

Bei Patienten mit Morbus Wilson (Synonyme: Hepatolentikuläre Degeneration, Hepatozerebrale Degeneration, Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit), Pseudosklerose Westphal; autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, bei der durch eine oder mehrere Genmutationen der Kupferstoffwechsel in der Leber gestört ist) führt schon eine Kupferzufuhr in normalen Mengen zu einer Anhäufung von Kupfer im Körper und somit frühzeitig zu unerwünschten Effekten an Leber, zentralem Nervensystem, Augen sowie der Niere [1]. Die Krankheit Morbus Wilson wird daher medikamentös behandelt.

Eine Studie aus den USA zeigte, dass ein erhöhter Serum-Kupferspiegel mit einem erhöhten Risiko für Tumorerkrankungen verbunden ist [2].

Die sichere tägliche Höchstmenge für Kupfer liegt gemäß der European food safety authority (EFSA; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) –  bei 5 mg [3].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Kupfer entspricht dem 5-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Die oben angegebene sichere tägliche Höchstmenge gilt für erwachsene Männer und Frauen ab 18 Jahren. Aufgrund unzureichender Datenlage gilt die sichere tägliche Höchstmenge für Kupfer nicht für Schwangere und Stillende.

Literatur

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, Kap. 15, Seiten 279-291. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  2. Wu T, Sempos CT, Freudenheim JL, Muti P, Smit E: Serum iron, copper and zinc concentrations and risk of cancer mortality in US adults. Ann Epidemiol. 2004 Mar;14(3):195-201
  3. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft