Molybdän – Risikogruppen

Molybdän ist ein essentielles Spurenelement, das für zahlreiche enzymatische Prozesse im menschlichen Körper von entscheidender Bedeutung ist. Trotz seiner allgemeinen Verfügbarkeit in der Nahrung gibt es bestimmte Risikogruppen, die anfällig für einen Molybdänmangel sein können. Dieser Artikel beleuchtet diese Risikogruppen und die damit verbundenen Herausforderungen.

Bedeutung von Molybdän

Molybdän fungiert als Kofaktor für Enzyme wie Sulfitoxidase, Xanthinoxidase und Aldehydoxidase. Diese Enzyme sind entscheidend für den Abbau von schwefelhaltigen Aminosäuren, die Harnsäureproduktion, den Purinabbau und den Metabolismus von Arzneimitteln und toxischen Substanzen.

Risikogruppen für Molybdänmangel

Obwohl Molybdänmangel extrem selten ist, können bestimmte Bedingungen und Lebenssituationen das Risiko erhöhen:

  • Langfristige parenterale Ernährung
    • Patienten, die über einen längeren Zeitraum intravenös ernährt werden, sind besonders gefährdet, da Molybdän oft nicht in den Nährlösungen enthalten ist. Ohne entsprechende Supplementierung kann es zu einem Mangel kommen, der schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen kann [1].
  • Morbus Crohn und andere Malabsorptionssyndrome
    • Personen mit chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder anderen Malabsorptionssyndromen haben ein erhöhtes Risiko für Nährstoffmängel, einschließlich Molybdän. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung, was zu einem Mangel führen kann.
  • Langfristige Ernährung mit speziellen Diäten
    • Menschen, die sich an sehr restriktive Diäten halten, insbesondere solche, die wenig bis kein Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchte enthalten, könnten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein. Diese Lebensmittel sind wichtige Quellen für Molybdän.
  • Genetische Disposition
    • Seltene genetische Störungen, die die Aufnahme oder den Metabolismus von Molybdän beeinträchtigen, können ebenfalls zu einem Mangel führen. Diese genetischen Bedingungen sind jedoch äußerst selten.

Fazit

Molybdänmangel ist selten, kann jedoch unter bestimmten Umständen auftreten, insbesondere bei Personen, die langfristig parenteral ernährt werden oder unter Malabsorptionssyndromen leiden. Eine angemessene Supplementierung und regelmäßige Überwachung sind entscheidend, um einen Mangel zu verhindern und die Gesundheit der Betroffenen zu schützen [1, 2].

Literatur

  1. Food Standards Agency (2002) Expert Group on Vitamins and Minerals: Review of Molybdenum. Expert Group on Vitamins and Minerals
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft