Wodurch kann ein individueller Vitalstoff-Mehrbedarf bedingt sein? – Individueller Vitalstoff-Mehrbedarf

In Deutschland ist eine ausreichende Vitalstoffversorgung (Mikronährstoffversorgung) durch eine vollwertige Ernährung unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) möglich.
Die allgemeine Verfügbarkeit eines reichhaltigen, vollwertigen Lebensmittelangebots
garantiert allerdings nicht immer eine ausreichende individuelle Vitalstoff-Zufuhr.

Ein individueller Vitalstoff-Mehrbedarf (Mikronährstoffe) kann unter anderem bedingt sein durch:

Biographische Ursachen

  • Biochemische Individualität – genetisch bedingte unterschiedliche Ausstattung z. B. mit Scavenger-Enzymsystemen (Radikal-fangende Enzyme), das bedeutet auch unterschiedliche Sensibilität gegenüber Noxen (z. B. Alkohol, Tabakkonsum, Arzneimittel); des Weiteren z. B. genetisch bedingte Resorptions-, Transport- und Enzymdefekte bzw. verminderte Synthese (Herstellung) von Enzymen etc., teils auch erworben (z. B. krankheitsbedingt). Diese unterschiedliche Körperchemie führt zu individuellen Ernährungsbedürfnissen.
  • Lebensphasen
    • Kinder/Heranwachsende
    • Schwangerschaft/Stillphase
    • Alter: Fehl- und Mangelernährung im Alter
      • unausgewogene und unzureichende Nahrungsaufnahme
      • verminderte Enzymaktivität
      • gestörte Membranfunktionen und Transportvorgänge
      • Resorptionsstörungen

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährungsweisen – Vegetarismus, Veganer, Rohköstler
  • Unregelmäßiges Essen und häufiges Auslassen von Mahlzeiten
  • Einseitige Ernährungsgewohnheiten
    • Aufnahme hoher Energiemengen durch Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate (insbesondere Einfachzucker/Zucker etc.) und Alkohol
    • Geringe Aufnahme von Ballaststoffen
    • Gestörter Säure-Basen-Haushalt
  • Kantinenessen – zu wenig frisches Obst und Gemüse sowie Milch und Milchprodukte etc.
  • Diäten
    • Reduktionsdiät, Trennkost, weitere Diäten 
    • Fastenkuren  totales Fasten (Null-Diät), modifiziertes Fasten etc.
  • Genussmittel – wie Tabak, Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee
  • Beruflichen und emotionalen Stress
    • unter anderem Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt
  • Schlafmangel
  • Leistungssport oder schwere körperliche Arbeit

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Resorptionsstörungen durch Nahrungsmittelintoleranzen
    • Fructose, Lactose
  • Resorptionsstörungen durch chronische Krankheiten des Verdauungsapparates
    • Magen – Gastritis, Magenresektion, Zollinger-Ellison-Syndrom
    • Dünndarm – akute und chronische Enteritis, Zöliakie (gluteninduzierte Enteropathie), Strahlenenteritis, Morbus Crohn; Dünndarmresektion
    • Dickdarm – Colitis ulcerosa
  • u. v. a. Krankheiten (insbesondere chronische Erkrankungen)

Langzeit-Arzneimittelgebrauch

Umweltbelastungen – Intoxikationen
 (Vergiftungen) 

Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie geschlechts- und altersbezogen