Biotin – Mangelsymptome
Biotin, auch bekannt als Vitamin B7 oder Vitamin H, spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen. Es ist auch entscheidend für die Gesundheit von Haaren, Haut und Nervensystem. Ein Biotinmangel ist zwar selten, kann aber ernsthafte Auswirkungen haben, besonders bei Personen mit erblichen Stoffwechselstörungen [1-3].
Haut- und Haarsymptome
Eines der sichtbarsten Anzeichen eines Biotinmangels ist Alopecie, also signifikanter Haarverlust. Zudem treten häufig Hautsymptome auf, darunter:
- Schuppige Rötungen: Diese erscheinen typischerweise um die Augen, die Nase, den Mund und die äußeren Geschlechtsorgane.
Neurologische Symptome
Biotin ist wichtig für das Nervensystem, und ein Mangel kann zu verschiedenen neurologischen Symptomen führen:
- Psychische Veränderungen: Dazu gehören Depression, Teilnahmslosigkeit und sogar Halluzinationen.
- Neurologische Beschwerden: Patienten können Benommenheit und Kribbeln in den Armen und Beinen erfahren.
Immunsystem
Personen mit erblichen Störungen des Biotinstoffwechsels erleben oft zusätzlich Beeinträchtigungen des Immunsystems. Dies führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für:
- Bakterielle Infektionen
- Mykosen (Pilzinfektionen)
Diese Individuen benötigen oft eine medizinische Überwachung und möglicherweise eine Biotin-Supplementierung, um normale Gesundheitszustände aufrechtzuerhalten.
Risikogruppen für einen Biotinmangel
Obwohl ein Biotinmangel allgemein selten ist, gibt es spezifische Gruppen, die anfälliger sein können:
- Personen mit genetischen Erkrankungen, die den Biotinstoffwechsel betreffen.
- Personen mit langfristiger Einnahme von Antiepileptika, die die Absorption von Biotin stören können.
- Schwangere Frauen, da der Biotinbedarf während der Schwangerschaft steigt.
Fazit
Ein Biotinmangel, obwohl selten, kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Eine ausreichende Zufuhr durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an biotinhaltigen Lebensmitteln wie Eiern, Nüssen, Vollkornprodukten und Fleisch ist, ist entscheidend. In Fällen von erblichen Stoffwechselstörungen oder anderen Risikofaktoren kann eine medizinische Überwachung und Supplementierung erforderlich sein, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Literatur
- Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
- Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag