Biotin – Sicherheitsbewertung

Das Expertengremium für Vitamine und Mineralstoffe des Vereinigten Königreiches (Expert Group on Vitamins and Minerals, EVM) hat letztmalig im Jahr 2003 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet und für jeden Mikronährstoff, sofern ausreichend Daten vorlagen, einen sogenannten Safe Upper Level (SUL) oder Guidance Level (Richtwert) festgesetzt. Dieser SUL bzw. Guidance Level gibt die sichere Höchstmenge eines Mikronährstoffs wieder, die bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Biotin liegt bei 1.000 µg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Biotin entspricht dem 20-fachen
der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Dieser Wert gilt für Erwachsene ab 19 Jahren [1]. Er gilt aufgrund unzureichender Daten nicht für Schwangere und Stillende.

Für Biotin sind selbst nach jahrelanger Verabreichung hoher Dosen keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt geworden [2].

Eine dauerhafte Zufuhr von Biotin zu therapeutischen Zwecken in Höhe des 200-fachen NRV-Wertes führte zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen. Auch in einer Studie an Diabetikern konnten nach täglicher Einnahme von 9.000 µg Biotin, eingenommen über bis zu vier Jahre, keine negativen Effekte festgestellt werden [2].

Die sichere tägliche Höchstmenge von Biotin wird in der deutschen Bevölkerung über die konventionelle Ernährung und Nahrungsergänzungen bei weitem nicht erreicht [2].

Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [3].

Literatur

  1. Report of the Expert Group on Vitamins and Minerals: Safe Upper Levels for Vitamins and Minerals. Food Standards Agency Publications 2003
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft