Niacin (Vitamin B3) – Mangelsymptome
Niacin, auch bekannt als Vitamin B3, ist essentiell für den Energiestoffwechsel sowie die DNA-Reparatur und spielt eine zentrale Rolle im Nervensystem. Ein Mangel an diesem Vitamin kann zu Pellagra führen, einer Krankheit, die durch die "vier Ds" charakterisiert wird: Dermatitis, Diarrhoe, Demenz und Tod (death) [1-3].
Hautsymptome
Die Dermatitis bei Niacinmangel manifestiert sich typischerweise als symmetrisch auftretender, stark pigmentierter und schuppender Ausschlag an sonnenexponierten Körperstellen. Diese Hautveränderungen werden oft als "Pellagra", abgeleitet von dem italienischen Begriff für "raue Haut", beschrieben. Die betroffenen Hautbereiche können entzündet, dunkel verfärbt und schmerzhaft sein.
Symptome im Verdauungssystem
Das Verdauungssystem ist ebenfalls stark betroffen:
- Glossitis (Zungenentzündung/Zungenbrennen): Eine helle, rote Zunge ist oft ein frühes Zeichen eines Niacinmangels.
- Gastrointestinale Störungen (Magen-Darm-Störungen): Zu den weiteren Symptomen zählen Übelkeit, Erbrechen und chronische Diarrhoe, die zur Malabsorption und weiteren Ernährungsdefiziten führen kann.
Neurologische Symptome
Niacin ist für die Funktion des Nervensystems von entscheidender Bedeutung. Mangelerscheinungen können daher zu verschiedenen neurologischen und psychischen Problemen führen:
- Kognitive Störungen: Dazu zählen Gedächtnisverlust, Desorientierung und Demenz.
- Psychische Störungen: Depressionen und Apathie sind häufig sowie Ermüdung und Kopfschmerzen.
Letale Auswirkungen
Ohne Behandlung kann ein schwerer Niacinmangel tödlich enden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer frühen Diagnose und sofortigen Behandlung, um irreversible Schäden oder den Tod zu verhindern.
Prävention und Behandlung
Eine ausreichende Zufuhr von Niacin ist durch eine ausgewogene Ernährung, die Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fleisch und Fisch umfasst, sicherzustellen. In Fällen von diagnostiziertem Mangel oder erhöhtem Risiko kann eine Supplementierung unter medizinischer Aufsicht erforderlich sein.
Literatur
- Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
- Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag