Niacin (Vitamin B3) – Nebenwirkungen

Unerwünschte Nebenwirkungen einer überhöhten Nicotinamid-Zufuhr (bis zu 3.000 mg Nicotinamid pro Tag) mit der Nahrung und Nahrungsergänzungen waren in sehr seltenen Fällen gastrointestinale Störungen wie Nausea und in Einzelfällen hepatotoxische Reaktionen [1-3].

Bei Dosierungen von 2 Gramm pro Tag hatte Nikotinamid eine verminderte Insulinempfindlichkeit bei Personen mit einem hohen Risiko eines Diabetes mellitus Typ 2 zur Folge.

Als unerwünschte Effekte einer hohen Nicotinsäure-Zufuhr in Mengen von 30 mg wurden Pruritus, Hitzegefühl, Flush und teilweise auch Urtikaria beobachtet [2]. Zudem kann eine derartige Menge Nicotinsäure eine gefäßerweiternde Wirkung haben und auf die Blutgerinnung wirken. Bei sehr hohen Zufuhrmengen an Nicotinsäure (300 bis über 3.000 mg pro Tag) kann es zu Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Sodbrennen, Diarrhoe (Durchfall) bis hin zu abnormalen Leberwerten (Anstieg von Transaminasen und/oder alkalischer Phosphatase) und Ikterus (Gelbsucht) kommen.

Unter der Bezeichnung Niacin werden die Verbindungen Nicotinamid und Nicotinsäure zusammengefasst. Aufgrund ihres unterschiedlichen Gefährdungspotentials ist eine getrennte Bewertung von Nicotinamid und Nicotinsäure erforderlich.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Nicotinamid liegt gemäß der European food safety authority (EFSA; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) – bei 900 mg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Nicotinamid entspricht dem 56-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Dieser Wert gilt für erwachsene Männer und Frauen ab 19 Jahren. Er gilt aufgrund unzureichender Daten nicht für Schwangere und Stillende [1].

Die sichere tägliche Höchstmenge für Nicotinsäure liegt bei 10 mg [1].

Dieser Wert gilt für erwachsene Männer und Frauen ab 19 Jahren. Er gilt aufgrund unzureichender Daten nicht für Schwangere und Stillende [1].

Das U.S. Food and Nutrition Board (U.S. amerikanische Amt für Lebensmittel und Ernährung) hat die Tageshöchstdosis für Niacin bei 35 Milligramm pro Tag (aus Nahrungsergänzungen und angereicherten Lebensmitteln) festgelegt.

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft