Pyridoxin (Vitamin B6) – Risikogruppen

Vitamin B6, auch bekannt als Pyridoxin, spielt eine entscheidende Rolle in zahlreichen Stoffwechselprozessen im Körper, darunter Proteinsynthese, Neurotransmitterproduktion und Hämsynthese. Obwohl ein Mangel in der allgemeinen Bevölkerung selten ist, gibt es spezifische Gruppen, die ein erhöhtes Risiko für einen Pyridoxinmangel aufweisen [1-4].

Untergewichtige Personen

Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 sind häufig unterernährt, was oft mit unzureichender Vitaminzufuhr einhergeht, einschließlich Vitamin B6 [2].

Ältere Menschen

Mit zunehmendem Alter können Veränderungen im Magen-Darm-Trakt die Aufnahme von Vitamin B6 beeinträchtigen. Ältere Menschen sind daher häufiger von einem Mangel betroffen [2].

Schwangere und Stillende

Der Bedarf an Vitamin B6 steigt in der Schwangerschaft und Stillzeit, um die Entwicklung des Fötus bzw. des Säuglings zu unterstützen. Unzureichende Aufnahme während dieser Zeiten kann zu einem Mangel führen [2].

Personen mit Nierenerkrankungen

Individuen, die an chronischen Nierenerkrankungen leiden, insbesondere diejenigen, die einer Hämodialyse unterzogen werden oder an chronischer Urämie und Niereninsuffizienz leiden, können einen erhöhten Bedarf an Vitamin B6 haben.

Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen

Die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Hydralazin, einige Tuberkulostatika, Phenytoin, D-Penicillamin und L-Dopa kann den Stoffwechsel von Vitamin B6 stören und zu einem Mangel führen [1].

Chronischer Alkoholmissbrauch

Alkoholmissbrauch kann zu einer Vielzahl von Stoffwechselstörungen führen, darunter eine verminderte Aufnahme und eine erhöhte Ausscheidung von Vitamin B6. Alkoholiker weisen daher häufig einen Vitamin-B6-Mangel auf [3].

Personen mit Fehl- oder Mangelernährung

Individuen, die sich unausgewogen ernähren und wenig Lebensmittel konsumieren, die reich an Vitamin B6 sind, wie Vollkornprodukte, Fleisch und Nüsse, sind ebenfalls einem Risiko für einen Mangel ausgesetzt [3].

Nationale Ernährungssituation

Laut der Nationalen Verzehrsstudie II (2008) erreichen 12 % der Männer und 13 % der Frauen nicht die empfohlene Tageszufuhr von Vitamin B6, was die Notwendigkeit einer bewussten Ernährungsplanung unterstreicht.

Literatur

  1. Bässler KH, Grühn E, Loew D, Pietrzik K (2002) Vitamin-Lexikon für Ärzte, Apotheker und Ernährungswissenschaftler. 3. Auflage. Urban & Fischer, München
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Heseker H (1997) Vitamin B6 – Physiologie, Funktionen, Vorkommen, Empfehlungen und Versorgungszustand in der Bundesrepublik Deutschland. Ernährungs-Umschau 44: 150-152
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft