Riboflavin (Vitamin B2) – Mangelsymptome

Riboflavin, auch bekannt als Vitamin B2, ist ein wesentliches wasserlösliches Vitamin, das für eine Vielzahl von zellulären Prozessen von Bedeutung ist, einschließlich der Energieproduktion und der Aufrechterhaltung der normalen Zellfunktion. Ein Mangel an Riboflavin ist selten isoliert zu finden und tritt häufig in Kombination mit anderen wasserlöslichen Vitamindefiziten auf [1-3].

Symptome eines Riboflavinmangels

Die Anzeichen eines Riboflavinmangels können vielfältig sein und betreffen mehrere Körperbereiche, darunter:

  • Halsschmerzen und Schwellungen: Entzündungen im Bereich von Mund und Rachen sind häufige Frühsymptome.
  • Risse am Mundwinkel (Cheilosis): Diese schmerzhaften Läsionen sind kennzeichnend für einen Riboflavinmangel.
  • Glossitis (Entzündung der Zunge): Die Zunge kann geschwollen, gerötet und schmerzhaft sein, was das Schlucken und Sprechen beeinträchtigen kann.
  • Augenbeschwerden: Symptome wie Lichtempfindlichkeit, ein Sandkorngefühl im Auge und Sehverschlechterungen treten aufgrund von Gefäßmissbildungen in der Hornhaut auf.
  • Hautprobleme: Juckreiz, Hautschuppen und seborrhoische Dermatitis sind weitere Anzeichen eines Mangels.
  • Normozytisch normochromische Anämie: Bei schwerem Mangel kann es zu einer Anämie kommen, die durch normale Zellgröße und -farbe gekennzeichnet ist.

Auswirkungen auf andere Vitamine

Ein ausgeprägter Mangel an Riboflavin kann die Metabolisierung von Vitamin B6 beeinträchtigen sowie die Umwandlung von Tryptophan in Niacin stören. Dies kann weitere biochemische und physiologische Störungen nach sich ziehen.

Risiken für schwangere Frauen

Schwangere sind besonders anfällig für die Auswirkungen eines Riboflavinmangels. Eine Studie hat gezeigt, dass schwangere Frauen mit einem Riboflavinmangel ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer EPH-Gestose haben, einer Erkrankung, die zu Eklampsie führen und somit lebensbedrohlich für Mutter und Kind werden kann.

Prävention und Behandlung

Die Vorbeugung eines Riboflavinmangels erfolgt in erster Linie durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an Milchprodukten, Eiern, Nüssen, Fleisch und grünem Blattgemüse ist. Bei bestehendem Mangel oder erhöhtem Risiko kann eine Supplementierung unter ärztlicher Aufsicht notwendig sein.

Fazit

Ein Mangel an Riboflavin kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Es ist wichtig, die Risikogruppen zu identifizieren und durch geeignete diätetische Maßnahmen und gegebenenfalls durch Supplemente präventiv einzugreifen.

Literatur

  1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  3. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag