Riboflavin (Vitamin B2) – Nebenwirkungen

Es sind keine toxischen oder schädlichen Wirkungen von hohen Dosen Riboflavin beim Menschen bekannt [4]. Studien an Zellkulturen zeigten, dass ein Überschuss an Riboflavin die Gefahr von DNA-Brüchen in Anwesenheit von Chrom (VI) erhöhen kann. Chrom (VI) ist als Karzinogen bekannt. Diese Erkenntnis kann von Bedeutung für Arbeiter sein, die beruflich Chrom (VI) ausgesetzt sind.

Riboflavin
verfärbt den Urin zu einem hellen Gelb, die einzige bekannte Nebenwirkung. In zwei Fällen traten leichte unerwünschte Nebenwirkungen wie Diarrhoe (Durchfall) und Polyurie (krankhaft erhöhte Urinausscheidung) auf [2]. Daher gibt es keine Festlegungen des U.S. Food and Nutrition Board (U.S. amerikanische Amt für Lebensmittel und Ernährung)  für die tägliche Höchstdosis für den Menschen.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin B2 liegt gemäß der Expert Group on Vitamins and Minerals (EVM, Expertengremium für Vitamine und Mineralstoffe des Vereinigten Königreiches) bei 43 mg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin B2 entspricht dem ca. 30-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Dieser Wert setzt sich zusammen aus einer anzunehmenden höchsten Aufnahme über konventionelle Lebensmittel von 3 mg und einer als sicher anzusehenden Zufuhr über Nahrungsergänzungen in Höhe von 40 mg Vitamin B2 [1].

Literatur

  1. Report of the Expert Group on Vitamins and Minerals: Safe Upper Levels for Vitamins and Minerals. Food Standards Agency Publications 2003
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 5. Auflage. In: DGE/ÖGE/SGE/SVE. Umschau- Braus-Verlag, Frankfurt/Main (2013)
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft