Riboflavin (Vitamin B2) – Sicherheitsbewertung

Das Expertengremium für Vitamine und Mineralstoffe des Vereinigten Königreiches (Expert Group on Vitamins and Minerals, EVM) hat letztmalig im Jahr 2003 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet und für jeden Mikronährstoff, sofern ausreichend Daten vorlagen, einen sogenannten Safe Upper Level (SUL) oder Guidance Level (Richtwert) festgesetzt. Dieser SUL bzw. Guidance Level gibt die sichere Höchstmenge eines Mikronährstoffs wieder, die bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin B2 liegt bei 43 mg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin B2 entspricht dem ca. 30-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Dieser Wert setzt sich zusammen aus einer anzunehmenden höchsten Aufnahme über konventionelle Lebensmittel von 3 mg pro Tag und einer als sicher anzusehenden Zufuhr über Nahrungsergänzungen in Höhe von 40 mg Vitamin B2 pro Tag [1].

Die Angaben der NVS II (Nationale Verzehrsstudie II, 2008) zur täglichen Aufnahme von Vitamin B2 aus allen Quellen (konventionelle Ernährung und Nahrungsergänzungen) lassen erkennen, dass eine Menge von 43 mg bei weitem nicht erreicht wird [4].

Unerwünschte Effekte einer zu hohen Vitamin B2-Zufuhr über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungen wurden bisher nicht beobachtet.

In einer Studie kam es bei 49 Patienten nach einer Aufnahme von 400 mg pro Tag, eingenommen über drei Monate, zu keinerlei Nebenwirkungen. In zwei Fällen traten leichte unerwünschte Nebenwirkungen wie Diarrhoe (Durchfall) und Polyurie (krankhaft erhöhte Urinausscheidung) auf [2]. Auch kann sich der Urin bei übermäßiger Aufnahme von Riboflavin gelb-orange verfärben.

Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [5].

Literatur

  1. Report of the Expert Group on Vitamins and Minerals: Safe Upper Levels for Vitamins and Minerals. Food Standards Agency Publications 2003
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 5. Auflage. In: DGE/ÖGE/SGE/SVE. Umschau- Braus-Verlag, Frankfurt/Main (2013)
  4. Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht, Teil 2; Karlsruhe, 2008
  5. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft