Thiamin (Vitamin B1) – Nebenwirkungen

Es gibt keine Festlegung einer Höchstgrenze durch die U.S. Food and Nutrition Board (U.S. amerikanische Amt für Lebensmittel und Ernährung) für Thiamin, weil es keinerlei Nebenwirkungen selbst bei langfristiger hoher Dosierung (200 mg Tag) zu geben scheint.
Es gibt jedoch Berichte über einige anaphylaktische Reaktionen, die bei intravenösen Infusionen von Thiamin auftraten. Genau genommen handelt es sich bei einer anaphylaktischen Reaktion nicht um eine Vergiftungserscheinung, sondern um eine Hypersensibilität des Immunsystems.

Die European food safety authority (EFSA; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) konnte ebenfalls aufgrund fehlender Humanstudien mit sehr hohen Dosen Vitamin B1 keine sichere tägliche Höchstmenge ableiten.

Es existieren keine Berichte über Nebenwirkungen durch eine exzessive Aufnahme von Vitamin B1 aus der Nahrung oder aus Nahrungsergänzungen [1, 2].

Als unerwünschte Effekte einer zu hohen Vitamin B1-Zufuhr wurden nach längerer Einnahme von mehr als 3 g (= 3.000 mg) in Einzelfällen Cephalgie (Kopfschmerzen), Schweißausbrüche, Pruritus (Juckreiz), Tachykardie, Benommenheit und Urtikaria (Nesselsucht) beobachtet [1, 2, 3].

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft