Thiamin (Vitamin B1) – Sicherheitsbewertung
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European food safety authority, EFSA) konnte aufgrund fehlender Humanstudien mit sehr hohen Dosen Vitamin B1 keine sichere tägliche Höchstmenge ableiten.
Es existieren keine Berichte über Nebenwirkungen durch eine exzessive Aufnahme von Vitamin B1 aus der Nahrung oder aus Nahrungsergänzungen [1, 2].
In Studien kam es bei einer täglichen Zufuhr von 30 mg Vitamin B1 über mehrere Jahre zu keinerlei Nebenwirkungen [2]. Diese Menge, bei der keine negativen Effekte festgestellt werden konnten, ist ca. 30-mal höher als die empfohlene Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV). Auch die Aufnahme von 500 mg Thiamin pro Tag, eingenommen über einen Monat, zeigte keine negativen Effekte.
Die Angaben der NVS II (Nationale Verzehrsstudie II, 2008) zur täglichen Aufnahme von Vitamin B1 aus allen Quellen (konventionelle Ernährung und Nahrungsergänzungen) lassen erkennen, dass eine Menge von 30 mg bei weitem nicht erreicht wird [3].
Als unerwünschte Effekte einer zu hohen Vitamin B1-Zufuhr wurden nach längerer Einnahme von mehr als 3 g (= 3.000 mg) in Einzelfällen Cephalgie (Kopfschmerzen), Schweißausbrüche, Pruritus, Tachykardie, Benommenheit und Urtikaria beobachtet [1, 2].
Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [4].
Literatur
- Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
- Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht, Teil 2; Karlsruhe, 2008
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft