Vitamin C – Sicherheitsbewertung
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European food safety authority, EFSA) konnte aufgrund der mangelnden Datenlage mit sehr hohen Dosen an Vitamin C keine sichere tägliche Höchstmenge ableiten.
Zusätzlich zur konventionellen Zufuhr über die Nahrung hält die EFSA eine tägliche Menge von 1.000 mg Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungen für sicher [1]. Die als sicher geltende Menge von 1.000 mg Vitamin C entspricht dem 12,5-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV). |
Die Angaben der NVS II (Nationale Verzehrsstudie II, 2008) zur täglichen Aufnahme von Vitamin C aus allen Quellen (konventionelle Ernährung und Nahrungsergänzungen) lassen erkennen, dass eine unbewusste Überschreitung von 1.000 mg Vitamin C pro Tag in der deutschen Bevölkerung unwahrscheinlich ist [4].
Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin und überschüssige Mengen werden in der Regel über die Niere und den Darm ausgeschieden [2].
Der sogenannte LOAEL (Lowest Observed Adverse Effect Level) – die niedrigste Dosis eines Stoffes, bei der gerade noch negative Auswirkungen beobachtet wurden – liegt bei einer Menge von 3.000 mg Vitamin C. Basierend auf dem LOAEL von Vitamin C wurde der NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) abgeleitet: 2.000 mg Vitamin C ist die höchste Dosis, die auch bei andauender Zufuhr keine erkennbaren und messbaren negativen Auswirkungen hat [1, 2].
Der RDA-Wert für Vitamin C ist demnach 25-mal geringer als die höchste Dosis, bei der keine negativen Effekte festgestellt werden konnten [3].
Unerwünschte Effekte einer zu hohen Vitamin C-Zufuhr sind Diarrhöen (Durchfälle) und eine erhöhtes Risiko für eine Nephrolithiasis (Nierensteinleiden) bei empfindlichen Personen (mit Hyperoxalurie/erhöhte Oxalsäureausscheidung mit dem Urin, ausgedehnter Darmresektion, chronischen Darmerkrankungen) [2].
Nach Einzeldosen von mehr als 3.000 mg traten in einigen Studien gelegentlich Diarrhöen auf. Erst ab einer Menge von 10.000 mg (entspricht dem 125-fachen NRV-Wert) kam es fast immer zu osmotisch bedingten Durchfällen [1, 2].
Bei empfindlichen Personen (mit Hyperoxalurie, ausgedehnter Darmresektion, chronischen Darmerkrankungen) könnte bei hohen Vitamin-C-Dosen ein erhöhtes Risiko für eine Nephrolithiasis bestehen. Der Grund ist eine erhöhte Oxalsäureausscheidung mit dem Urin. Eine erhöhte Oxalsäureausscheidung wurde bei empfindlichen Personen ab Mengen von 500 mg Vitamin C festgestellt [2]. In der gesunden Bevölkerung ist dagegen nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Nephrolithiasis bei hoher Vitamin-C-Aufnahme (1.500 mg und mehr) zu rechnen [2].
Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [5].
Literatur
- Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 5. Auflage. In: DGE/ÖGE/SGE/SVE. Umschau- Braus-Verlag, Frankfurt/Main (2013)
- Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht, Teil 2; Karlsruhe, 2008
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft