Vitamin K – Interaktionen

Vitamin K spielt eine entscheidende Rolle in der Blutgerinnung und Knochengesundheit. Seine Interaktionen mit anderen Mikronährstoffen beeinflussen nicht nur seine Funktionen, sondern auch dessen Stoffwechsel und Effektivität. Hier ist eine detaillierte und nach klinischer Relevanz geordnete Darstellung dieser Wechselwirkungen [1-4]:

Hier ist eine differenzierte Darstellung der Interaktionen von Vitamin K1 und Vitamin K2 mit anderen Mikronährstoffen und Medikamenten, geordnet nach klinischer Relevanz:

Vitamin E

Vitamin K1: Hohe Dosen von Vitamin E können die Funktion von Vitamin-K-abhängigen Enzymen hemmen, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Dies betrifft besonders das Carboxylase-Enzym, das für die Modifikation von Gerinnungsproteinen benötigt wird, was die Effektivität von Vitamin K1 verringern und die Blutgerinnung beeinflussen kann.

Vitamin K2: Ähnlich wie bei Vitamin K1 können hohe Dosen von Vitamin E die Aktivität von K2 beeinträchtigen, jedoch ist die Relevanz in Bezug auf die Knochen- und Herzgesundheit, wo Vitamin K2 eine Schlüsselrolle spielt, besonders bedeutsam.

Vitamin A

Vitamin K1 und K2: Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin A kann sowohl die Absorption von Vitamin K1 als auch von K2 beeinträchtigen. Da beide Vitamine K über dieselben Transportmechanismen im Darm absorbiert werden, kann ein Überschuss an Vitamin A die Verfügbarkeit von Vitamin K für seine physiologischen Funktionen reduzieren.

Calcium und Vitamin D

Vitamin K1: Unterstützt die allgemeine Blutgerinnungsfunktion und hat weniger direkte Interaktionen mit der Knochenmineralisierung im Vergleich zu K2.

Vitamin K2: Spielt eine entscheidende Rolle in der Knochengesundheit durch die Aktivierung von Osteocalcin, welches Calcium in den Knochen einlagert. Vitamin K2 und Vitamin D arbeiten synergistisch, um die Knochenmineralisierung zu fördern und Osteoporose zu verhindern.

Antikoagulantien

Vitamin K1: Interagiert direkt mit Antikoagulanzien (Blutverdünner) wie Warfarin, da diese Medikamente die Wirkung von Vitamin K1 hemmen, um die Blutgerinnung zu reduzieren.

Vitamin K2: Obwohl Vitamin K2 auch die Gerinnungsfaktoren beeinflusst, ist die Interaktion im Kontext der Knochen- und Herzgesundheit zu sehen, und die Überwachung von K2 ist besonders wichtig bei Patienten, die Warfarin einnehmen, um die richtige Dosierung sicherzustellen.

Fette

Vitamin K1 und K2: Beide Formen von Vitamin K sind fettlöslich und erfordern daher die Anwesenheit von Nahrungsfetten für eine effiziente Absorption. Eine adäquate Fettaufnahme ist notwendig, um eine maximale biologische Verfügbarkeit beider Formen von Vitamin K zu gewährleisten.

Literatur

  1. Gröber U (2015). Interaktionen – Arzneimittel und Mikronährstoffe. (2. Aufl.). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  3. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag
  4. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag