Vitamin K – Risikogruppen
Vitamin K ist entscheidend für die Blutgerinnung und die Knochengesundheit. Mangelerscheinungen können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, darunter erhöhte Blutungsneigung und beeinträchtigte Knochenbildung. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders anfällig für einen Mangel dieses Vitamins [1, 2].
Personen mit unzureichender Zufuhr
Personen, die an Essstörungen wie Bulimia nervosa leiden oder sich in parenteraler Ernährung befinden, ohne angemessene Supplementierung, sind besonders gefährdet, einen Vitamin-K-Mangel zu entwickeln. Diese Gruppen nehmen häufig nicht genügend Vitamin K durch ihre Ernährung auf oder erhalten nicht die notwendigen Nährstoffzusätze, die für die Aufrechterhaltung normaler Vitamin-K-Spiegel erforderlich sind [1].
Personen mit Malabsorption
Individuen mit gastrointestinalen Erkrankungen, die zur Malabsorption führen, wie Zöliakie, Morbus Crohn (entzündliche Darmerkrankung) oder Zustände nach Darmresektion (operative Darmentfernung), haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-K-Mangel. Diese Erkrankungen stören die Fähigkeit des Darms, Vitamin K effektiv aus der Nahrung zu absorbieren [1].
Personen mit Lebererkrankungen
Patienten mit Leberzirrhose oder Cholestase (Gallestau) erleben häufig eine herabgesetzte Verwertung von Vitamin K, da die Leber für die Synthese von Gerinnungsfaktoren, die Vitamin K benötigen, entscheidend ist. Lebererkrankungen können die Fähigkeit der Leber beeinträchtigen, diese wichtigen Proteine zu produzieren [1].
Personen mit Lymphabflussstörungen
Gestörter Lymphtransport, der bei Erkrankungen wie Lymphödem auftritt, kann den Transport von Vitamin K im Körper beeinträchtigen, was zu einer unzureichenden Versorgung führt. Da Vitamin K fettlöslich ist, hängt seine Absorption und Verteilung von einem effizienten Lymphsystem ab [1].
Personen unter Medikation, die Vitamin K beeinflusst
Die Einnahme bestimmter Medikamente kann ebenfalls das Risiko eines Vitamin-K-Mangels erhöhen. Antibiotika können die Darmflora stören, die eine Rolle bei der Synthese von Vitamin K spielt. Salicylate und Antikoagulanzien (Blutverdünner) wie Warfarin können den Vitamin-K-Zyklus blockieren oder mit dessen Wirkung interagieren, was die Blutgerinnungsfähigkeit des Körpers beeinträchtigt [1].
Fazit
Angesichts der kritischen Rolle, die Vitamin K in der Blutgerinnung und Knochengesundheit spielt, ist es wichtig, diese Risikogruppen zu identifizieren und gegebenenfalls Maßnahmen zur Prävention eines Mangels zu ergreifen. Eine angemessene Ernährung, die reich an Vitamin-K-reichen Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, sowie eine sorgfältige Überwachung und Anpassung von Medikamenten, die die Vitamin-K-Aufnahme beeinflussen können, sind entscheidend.
Literatur
- Bässler KH, Golly I, Loew D, Pietrzik K. (2002) Vitamin-Lexikon, 3. Auflage. Urban & Fischer, München, Jena
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft