Vitamin K – Versorgungssituation

In der Nationalen Verzehrsstudie II (2008) wurde Vitamin K nicht erfasst. Bezüglich der Zufuhr von Vitamin K in der deutschen Bevölkerung existieren Daten aus dem Ernährungsbericht 2004 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Diese Daten zur Vitamin K-Zufuhr beruhen auf Schätzungen und geben nur die mittlere Zufuhr wieder. Aussagen zur Versorgungssituation unterhalb des Mittelwertes lassen sich nicht treffen. Das bedeutet jedoch nicht, dass in der deutschen Bevölkerung keine Unterversorgung an Vitamin K besteht.

Zur Versorgungssituation lässt sich feststellen:

Hauptlieferant für Vitamin K ist vor allem grünes Gemüse, wie z. B. Spinat, Grünkohl oder Brokkoli. Daneben können noch Milch und Milchprodukten zur Bedarfsdeckung von Vitamin K beitragen. Eine ausgewogene Ernährung reich an Gemüse ist im Hinblick auf eine zu vermeidende Vitamin K-Unterversorgung daher besonders wichtig. Die DGE empfiehlt täglich 400 g Gemüse zu sich zu nehmen.

  • Für Deutschland liegen keine Hinweise vor, die eine unzureichende Versorgung an Vitamin K erkennen lassen, ausgenommen bei Neugeborenen und Säuglingen.
  • Neugeborene und Säuglinge leiden häufig an einem Vitamin K-Mangel, da das Vitamin zum einen im Mutterleib unzureichend durch die Plazenta transportiert wird und zum anderen die Frauenmilch einen niedrigen Vitamin K-Gehalt aufweist.
  • Männer nehmen laut Ernährungsbericht 2004 im Durchschnitt 280 µg Vitamin K pro Tag auf. Die mittlere tägliche Zufuhr liegt in allen Altersklassen oberhalb der Zufuhr-Empfehlung der DGE.
  • Frauen nehmen im Durchschnitt 300 µg Vitamin K pro Tag auf. Die empfohlene tägliche Zufuhrmenge der DGE wird auch hier in allen Altersklassen erreicht.
  • Schwangere und Stillende haben gegenüber ihren nicht-schwangeren bzw. nicht-stillenden Altersgenossen keinen Mehrbedarf an Vitamin K. Entsprechend erreichen auch Schwangere und Stillende im Durchschnitt die Zufuhr-Empfehlungen der DGE.

Da sich die Zufuhr-Empfehlungen der DGE an dem Bedarf von gesunden und normalgewichtigen Menschen orientieren, kann ein individueller Mehrbedarf (z. B. wg. Ernährungsweise, Genussmittelkonsums, Dauermedikation etc.) über den Zufuhr-Empfehlungen der DGE liegen.

Literatur

  1. Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht, Teil 2; Karlsruhe, 2008
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft